Das Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg berät Behörden und Verbände

Seit 2019 ist das Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg aktiv. Seine Arbeit wird von der Stadt Hamburg finanziell gefördert. In einem Team arbeiten Experten wie Architekten, Ingenieure oder Beratende für barrierefreie Information und Kommunikation fachübergreifend zusammen, um die Lebensbedingungen der Menschen in der Hansestadt zu verbessern. Sie beraten etwa Behörden, Planer, Vereine, Verbände und Privatpersonen zur Barrierefreiheit in vier verschiedenen Bereichen. Karola Sechtin, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG), die ein Träger des Kompetenzzentrums ist, gibt Auskunft über bereits Erreichtes und weitere Ziele.

Welche Fortschritte hat Hamburg im
Bereich Barrierefreiheit bereits gemacht?

Karola Sechtin: In den letzten Jahren hat sich die Zugänglichkeit zur U-Bahn auf jeden Fall verbessert. Und wenn eine Straße erneuert wird, werden teilweise die Bordsteine an den Übergängen abgesenkt. Auch das Rathaus ist seit Kurzem barrierefrei zugänglich. Zudem gibt es als Ansprechpartnerin nun eine hauptamtliche Senatskoordinatorin für die Belange von Menschen mit Behinderung.

Wie können Sie als Kompetenzzentrum dabei helfen?

Zu unseren Aufgaben gehört es, Behörden, Verkehrsbetriebe, aber auch Vereine, Verbände, Planer, Bauherren, Architekten und Programmierer zu beraten. Dazu haben wir vier Beratungsbereiche mit entsprechenden Experten wie Architekten und Ingenieure als Ansprechpartner. So etwa im Bereich Verkehr und Freiraumplanung, zu dem auch der öffentliche Nahverkehr gehört. In diesem Zusammenhang werden wir auch bei Planungsprozessen der Bezirke und der Verkehrsplanung einbezogen.

Im Bereich Hochbau geht es um bauliche Maßnahmen zur barrierefreien Gestaltung von alten und neuen Gebäuden. Auch im Bereich der Quartiersplanung sind wir bei Planungsprozessen zu lebenswerten Wohnquartieren beteiligt. Im Bereich Information und Kommunikation geht es um die Barrierefreiheit in der digitalen Welt, etwa um die Gestaltung von barrierefreien Internetseiten, damit sie beispielsweise von Sehbehinderten genutzt werden können.

Inwieweit werden Menschen mit Behinderungen in die Arbeit einbezogen?

Im Kompetenzzentrum arbeiten wir eng mit Menschen mit Behinderungen zusammen, denn unsere Träger sind drei Vereine aus der Selbsthilfe: der Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen, der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg und Barrierefrei Leben, ein Verein für Hilfsmittelberatung, Wohnraumanpassung und barrierefreie Bauberatung.

Was ist das Ziel für die Zukunft?

Unser Ziel ist es, dass jeder Mensch selbstständig in allen Bereichen des Lebens in Hamburg teilhaben kann. Uns ist bewusst, dass wir das in den nächsten Jahren nicht komplett schaffen werden. Es ist noch viel zu tun, aber wir lassen uns nicht entmutigen und gehen Schritt für Schritt voran.

Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg: https://kompetent-barrierefrei.de/E-Mail: info@kompetent-barrierfrei.de, T. 85 59 92 00