Hamburg und das Schrödingers City Kids bietet etlichen Geflüchteten eine neue Heimat – weil ihr alter Heimatort ausradiert wurde.
Nächste Woche jährt sich der Angriff auf die Ukraine durch die russische Armee. Für viele geflüchtete Ukrainerinnen ist es momentan undenkbar, mit ihren Kindern in ihr Heimatland zurückzukehren. Das wurde mir gerade wieder bewusst bei einem Besuch im Schrödingers City Kids, dem Begegnungszentrum für ukrainische Geflüchtete, das wir vom Verein „Hamburger Abendblatt hilft“ finanzieren. Ich war dort mit Spenderinnen und Spendern und einer Mitarbeiterin der Haspa Hamburg Stiftung, um das Projekt zu zeigen.
Wir haben vor Ort mit zwei Frauen gesprochen, die beide aus Bachmut kommen. Der 22 Jahre alte Sohn der einen Mutter kämpft seit Beginn des Krieges an der Front, sechs seiner Kameraden sind schon gefallen. Die andere Mutter ist mit ihrem zwölf Jahre alten Sohn nach Hamburg geflohen. Als ich sie fragte, was das Schrödingers für sie bedeute, sagte sie: „Ich wüsste nicht, wo ich tagsüber hingehen sollte. Hier treffe ich Freunde, bekomme Deutschunterricht und Beratung. Das Schrödingers und Hamburg sind nun meine zweite Heimat, denn meine erste, Bachmut, existiert nicht mehr.“ Wir alle mussten bei diesen Sätzen schlucken.
Ich widme diese Kolumne den tapferen Ukrainerinnen und Ukrainern und dem Team vom Schrödingers, das diesen Menschen so viel Halt und Geborgenheit gibt.