In den Hamburger Familienmusicals waren alle Besucher willkommen und wurden miteinbezogen. Christian Bergs Ensemble macht weiter.

Unfassbar, dass unser Abendblatt-Vereinsbotschafter, der Schauspieler und Regisseur, Christian Berg jetzt schon ein Jahr tot ist. Die Meldung dazu hatte mich 2022 tief bestürzt, denn dieser wunderbare Kinderverzauberer hat so gern gelebt und die Theaterwelt öffnete sich gerade wieder.

Was ich bei den Besuchen seiner Familienmusicals mochte, war, dass dort so viele junge und natürlich auch ältere Menschen Spaß hatten – denn Berg hat sie alle miteinbezogen. Wir sollten mitsingen oder Geräusche machen. Am schönsten fand ich, dass alle Besucher herzlich willkommen waren. So erinnere ich mich an einen Jungen mit Down-Syndrom hinter mir, der nicht nur begeistert alle Lieder lauthals mitsang (er besuchte offenbar Bergs Stücke mehrmals), sondern auch mal zwischendurch seiner Freude Ausdruck verlieh. Und wir alle freuten uns mit ihm.

Denn ich habe an dieser Stelle auch schon darüber geschrieben, ob es okay ist ein Kind mit geistiger Behinderung in ein teures Weihnachtsoratorium mitzunehmen und ob es für alle Besucher zumutbar ist, dass der klassische Musik liebende Junge dann vor dem Altar herumtanzt und singt. Ich war da indifferent, deswegen ist es so schön, wenn die Toleranz der Besucher bei Kindermusicals höher ist – und dass Bergs Ensemble mit genau diesem „Spirit“ weiter gemeinsam auftritt.