Der unvergleichliche Niels Frevert also, „Der Typ, der nie übt“. Ein großer Künstler, ja: ein Wahnsinnskünstler! Ein Meister darin, „die Worte zum Papiercontainer zu bringen“. Früher mal bei Nationalgalerie („Evelin“) und ziemlich rockistisch, dann stöpselte er sich aus und schrieb die schönsten, wahrsten und ältesten Lieder über das Ich und die Welt. Am besten gelang ihm das 2008 auf „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“, auf dem Frevert gezupfte Gitarren mit Streicherarrangements verband und über Baukräne, Waschmaschinen und das Aufwachen auf Sand sang. Mehr Schönklang war nie, der Rückzug aufs Selbst wurde nie lyrischer beschrieben. „Du kannst mich ...“ ist für die After Hour, ein Meisterwerk und der Pop gewordene Blick auf die Welt als Traumsequenz.