Einfach noch mal so hemmungslos erzählen, als sei man nicht im 21. Jahrhundert, sondern im Zeitalter Dostojewskis und Tolstois: Nino Haratischwili, der aus Georgien stammenden Hamburgerin, gelang mit ihrer Familiensaga „Das achte Leben (Für Brilka)“ die Wiederbelebung des klassischen Pageturner-Realismus. Ihr Osteuropa-Epos umfasst die Brüche, Umwälzungen, Kriege und Revolutionen eines Jahrhunderts. „Das achte Leben“ erzählt von Aufstieg und Fall des Kommunismus, vom Entstehen der Sowjetunion und ihrem Ende, von schwachen Männern und starken Frauen, angefangen bei Stasia, der Tochter des Schokoladenfabrikanten. Das Romangeschehen mündet im Deutschland der Gegenwart, und Haratischwili, die Einwanderin, ist eine der wichtigsten deutschsprachigen Erzählerinnen der Gegenwart. Sie ist die Repräsentantin der vielen aus Osteuropa stammenden Sprachmigranten.