Die Eltern benötigen Hilfe bei der intensiven Versorgung des Jungen in seinem Zuhause in Halstenbek

Vor mehr als zwei Jahren verließ Anja Freundl mit ihrem Freund Tony Wilson ihre Heimat Itzehoe Richtung Neuseeland. Lange wollte das Paar dort nicht bleiben. Doch dann wurde die junge Frau schwanger und während dieser Schwangerschaft war an eine 30-Stunden-Flugreise zurück nach Deutschland nicht zu denken. So wurden die Zwillinge Mats und Leonas in Neuseeland geboren – drei Monate zu früh.

Während es Mats gut ging, wurde Leonas bei einer Operation an der Leiste mit einem Beatmungsschlauch verletzt. Dadurch bildeten sich in der Luftröhre Schwellungen und Zysten. Leonas kann nichts essen und nichts trinken. Er wird über eine Magensonde künstlich ernährt. Er kann nur mittels eines Luftröhrenschnitts atmen. Wegen der Beatmungskanüle ist er stumm. Der Behandlungsfehler wurde von den Ärzten offiziell anerkannt. Es gibt staatliche Hilfe.

Leonas wurde schon mehrere Male in Neuseeland operiert. Die Ärzte konnten seinen Gesundheitszustand aber nicht verbessern. Wenn die Zysten entfernt wurden, bildeten sie sich immer wieder nach. Nun hoffen Leonas’ Eltern, dass man ihrem Sohn im Altonaer Kinderkrankenhaus helfen kann. Vor zwei Wochen ist die junge Familie nach Deutschland zurückgekehrt und hat in Halstenbek ein Zuhause gefunden. Leonas wird zunächst drei Tage pro Woche in der Abteilung für langzeitbeatmete Kinder behandelt.

Für die restlichen Tage sucht die Familie dringend Pflegekräfte für ihren kranken Sohn. Denn Leonas muss 20 Stunden am Tag intensiv betreut werden. Manchmal stündlich, manchmal nur alle paar Stunden muss man bei ihm mit einem Absaugegerät ein Sekret entfernen, das er nicht selbstständig abhusten oder herunterschlucken kann. Wie oft, das hängt unter anderem von der Wetterlage und dem Gesundheitszustand des Kleinen ab.

Obwohl das Paar erst seit kurzem in Deutschland ist, arbeitet es bereits mit einem Pflegedienst zusammen. Jedoch kann dieser in den kommenden Wochen nicht genügend Personal für die Pflege von Leonas aufbringen. Vor allem für Oktober sucht die Familie dringend Unterstützung. Am liebsten wären Anja Freundl und Tony Wilson examinierte Kinderkrankenschwestern. Die Kosten für die Pflege werden übernommen.

Wenn die Familie niemanden findet, der Leonas zu Hause bei der Familie medizinisch betreuen kann, muss der kleine Junge wieder jeden Tag im Krankenhaus verbringen. Das will seine Mutter aber unbedingt vermeiden: „Diese unheimliche Last wollen wir Leo ersparen. Er fühlt sich dort nicht so wohl“, sagt Anja Freundl im Telefongespräch mit dem Abendblatt. Außerdem möchte die Mutter nicht, dass ihre Zwillinge wieder voneinander getrennt werden. Ihr erstes Lebensjahr hätten die Brüder kaum miteinander verbringen können.

Die Zwillingsbrüder sind mittlerweile 22 Monate alt. Bereits die Hälfte seines Lebens lag Leonas auf verschiedenen Intensivstationen. Damit soll nun dank ambulanter Pflegekräfte Schluss sein.

Pflegekräfte melden sich bitte bei der Familie unter der E-Mail: contact.leonas@gmail.com