Die NCL-Stiftung erhielt einen der HanseMerkur Preise für Kinderschutz. Am Dienstag war die feierliche Übergabe im Artrium der Firma

Für Frank Husemann ist die Auszeichnung mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz eine tolle Bestätigung für das Engagement seiner NCL-Stiftung, die sich der Erforschung von Kinderdemenz widmet. Sein eigener Sohn Tim leidet unter dieser schrecklichen Krankheit, die zum Kontrollverlust der Körperfunktionen führt. Der Hamburger wird seinen Sohn nicht mehr retten können, zu fortgeschritten ist schon dessen Demenzstadium, doch mit seiner Organisation will er durch die Unterstützung von Forschung auf dem Gebiet dafür sorgen, dass andere betroffene Kinder eine Therapie erhalten können. Da passen die 10.000 Euro für den Annerkennungspreis natürlich sehr gut. „Es ist Motivation und Ansporn für die großen, aber schaffbaren Aufgaben, die noch vor uns liegen“, sagte Husemann bei der Feierstunde am Dienstag im ­Atrium der HanseMerkur-Versicherung.

Dort wurden drei weitere Preisträger aus Deutschland vor rund 500 Gästen geehrt. Die Laudationes hielt Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, der genauso wie der Kinderpsychiater Prof. Michael Schulte-Markwort, HanseMerkur-Vorstand Eberhard Sautter und Abendblatt-Redakteurin Sabine Tesche zur zehnköpfigen Jury gehört.

Diese hatte als Hauptpreisträger (20.000 Euro Preisgeld) das KonTEXT Leseprojekt gewählt, bei dem Studenten der Hochschule München ehrenamtlich seit 2010 straffälligen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren diverse Literatur-Projekte anbieten. Die Studierenden gehen u.a. in die Jugendarrestanstalten der Umgebung und bieten dort Lesegruppen mit ausgewählter Jugendliteratur an, anhand derer die Straffälligen auch ihre eigenen Probleme reflektieren können. Mehr als 3000 junge Menschen wurden bisher von KonTEXT betreut und an Bücher herangeführt.

Einen weiteren Anerkennungspreis erhielt die Deutsche Gehörlosen-Jugend e. V., die für schwerhörige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 27. Lebensjahr Feriencamps anbietet, bei denen ausschließlich in der Deutschen Gebärdensprache kommuniziert wird. Ebenfalls 10.000 Euro als Anerkennung bekam das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar im sauerländischen Olpe. Gegründet 1998 ist es die älteste Einrichtung dieser Art. Zwölf unheilbar erkrankte Kinder und Jugendliche mit verkürzter Lebenserwartung werden rund um die Uhr von einem erfahrenen Team aus Krankenpflege und Pädagogik betreut.

Noch bis zum 30. September können sich Jugendprojekte für den HanseMerkur Preis
für Kinderschutz 2017 bewerben unter
hansemerkur.csr-engagement.de/bewerbung/