Es ist wichtig, dass man sich mit seiner Beerdigung frühzeitig auseinandersetzt, denn so wird der Abschied individueller und stimmig
Ich war letztens auf einer Beerdigung in einer Kirche. Der Pastor sprach die richtigen, tröstlichen Worte, die Lieder waren gut ausgesucht – vor allem auch jene, die sich die Verstorbene und einer der Söhne gewünscht hatten. Dabei war das Lied von Sarah Connor „Das Leben ist schön“ und ein Rapsong, der viel über die Gefühle des ältesten Kindes sagte. Wir haben Luftballons für die Verstorbene fliegen lassen – es war insgesamt sehr stimmig.
Für mich persönlich wäre ein Abschied in der Kirche wichtig, aber ich erlebe, genau wie im Artikel beschrieben, dass es inzwischen so viele andere Möglichkeiten gibt und Beerdigungen auf den Menschen zugeschnitten werden. Was ich wichtig und gut finde. Denn das heißt, dass man sich damit auseinandersetzt, dass es kein Tabu ist, sondern man noch zu Lebzeiten darüber spricht, wie man beerdigt werden möchte. Auch meine Eltern haben schon ihre Beerdigung bestimmt, den Baum ausgesucht, unter dem sie liegen möchten, obwohl sie noch sehr agil sind. Aber weil wir darüber sprechen, nimmt das dem Unvermeidlichen etwas von seinem Schrecken. Denn der Tod gehört zum Leben. Auch deswegen veröffentliche ich darüber einen Artikel jetzt im Frühjahr und nicht im Herbst.