Hamburg. 29 Ehrenamtliche aus 25 Vereinen wurden bei der „Sagen Sie Danke“-Aktion des Hamburger Abendblatts und der PSD Bank Nord geehrt.
Der älteste Hamburger, der danke sagen wollte, war Wilhelm Simonsohn. Der 97-Jährige sieht nicht mehr so gut, steht ansonsten aber mitten im Leben. Es gibt kaum etwas, das den ehemaligen Verwaltungsleiter nicht interessiert. Dass er dabei immer mit neuer geistiger Nahrung versorgt wird, verdankt er auch Gerd Reimers. Der pensionierte Richter engagiert sich bei den Medienboten der Bücherhallen. Seit 2008 bringt er Simonsohn regelmäßig einmal in der Woche neue Hörbücher nach Hause. Für sein soziales Engagement wurde Gerd Reimers gemeinsam mit 28 weiteren Ehrenamtlichen geehrt – bei der Preisverleihung der „Sagen Sie Danke“-Aktion des Hamburger Abendblattes und der PSD Bank Nord.
Die Bank hatte insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung gestellt, und das Abendblatt hatte seine Leser im Herbst dazu aufgerufen, Personen und Vereine vorzuschlagen, bei denen sie sich schon immer mal bedanken wollten. Die Resonanz war überwältigend, mehr als 1400 Vorschläge gingen in der Redaktion ein. Einsendungen kamen vor allem zu Jugend- und Sportprojekten, aber auch Senioren-, Flüchtlings-, Tier- und Kulturinstitutionen wurden genannt. Die Jury entschied sich für 25 Institutionen, die nun je 2000 Euro bekamen.
Zur Feierstunde in der Bucerius Law School waren sowohl die Gewinner als auch ihre Vorschlagenden eingeladen. So kamen auch Wilhelm Simonsohn und Gerd Reimers gemeinsam. „Das ist eine schöne Auszeichnung für unsere Arbeit“, freute sich Medienbote Reimers.
Der jüngste Gast war acht Jahre alt
Während Simonsohn der älteste Gast bei der Preisverleihung war, war Leander Ergün der jüngste. Acht Jahre ist er alt, von seiner Mutter erfuhr er von der Aktion des Abendblattes. Und hatte die Idee, seinen beiden Jugendtrainern vom SV Wilhelmsburg von 1888 einmal – sozusagen offiziell – zu sagen, wie toll er das wöchentliche Fußballtraining findet. „Ich habe mich unheimlich gefreut und jedem in meinem Umfeld von der Auszeichnung erzählt“, sagt der 17-jährige Abiturient Leon Löffke. Er wurde gemeinsam mit Pierre Tiebel geehrt. Der ist Auszubildender, und sein Chef unterstützt sein Engagement für den Nachwuchs im Verein. Der sportliche Erfolg der kleinen Fußballer steht dabei nicht allein im Vordergrund, findet Leon. „Es ist schön, den Spaß der Kinder beim Training zu sehen und zu erleben, wie sie sich weiterentwickeln.“
Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider, der neben Stefan Kram, Pröpstin und Hauptpastorin Ulrike Murmann, und Uwe Kirchner vom Hamburger Spendenparlament, Laudator war, freute sich vor allem darüber, „wie viele Menschen das Bedürfnis hatten, anderen einfach mal danke zu sagen“.
"Ein Bürgerpreis im wahrsten Sinne des Wortes“
Stefan Kram, der Vorstandssprecher der PSD Bank Nord, bezeichnete die Preisträger als „die stillen Stars in unserer Gesellschaft. Es ist wichtig, denjenigen Anerkennung zu geben, die sonst nicht im Rampenlicht stehen. Würde es diesen Preis nicht geben, müsste man ihn erfinden. Weil es mit ihm gelingt, den selbstlosen Einsatz für andere zu würdigen. Es ist ein Bürgerpreis im wahrsten Sinne des Wortes.“ Und das passe gut zum genossenschaftlichen Ansatz seiner Bank.
Bischöfin Kirsten Fehrs fand den Abend berührend: „Diese Würdigung ermutigt die Menschen, sich weiter zu engagieren. Die vielen Preisträger und die riesengroße Zahl von Einsendungen zeigen, dass es keineswegs nur schlechte Nachrichten gibt, sondern vieles in unserer Gesellschaft funktioniert.“
Diese Ehrenamtlichen wurden geehrt: