Hamburg hat einen, Frankfurt hat einen, Stuttgart auch, ebenso Düsseldorf und Bremen, und in Berlin steht der höchste Deutschlands. Wir reden von Fernsehtürmen, die alle schon Jahrzehnte stehen, auf die man in der Regel auch hinauffahren kann, um einen wunderbaren Blick auf die Umgebung zu werfen. Aber heißen die Dinger deshalb Fern-Seh-Türme, weil man von dort oben in die Ferne sehen kann?

Wohl kaum.

Ihre Bezeichnung kommt daher, weil Fernsehtürme weit oben ganz viele Antennen haben, mit deren Hilfe man Funksignale fürs Fernsehen und Radio, aber auch für Telefongespräche abstrahlen kann. Man braucht dafür sehr große Höhen, damit diese Signale über die Häuser und Bäume hinweggehen und nicht dazwischen hängenbleiben. In vielen Städten, vor allem in Amerika, wo es Wolkenkratzer gibt, braucht man keine Fernsehtürme. Da setzt man diese Antennen auf die Hochhäuser.

Die Notwendigkeit hoher Türmen entstand vor mehr als 100 Jahren mit der Erfindung des Funkverkehrs. Häufig hat man zunächst mal Türme benutzt, die es schon gab. In Paris hat man die ersten Antennen an den 324 Meter hohen Eiffelturm geschraubt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Fernsehen zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung; nach und nach kamen immer mehr Sender dazu, was bedeutete: Immer mehr Funkwellen mussten möglichst ungestört gesendet werden. Dann wurde das Mobiltelefon erfunden, das ebenfalls mit Funkwellen arbeitet.

Der Hamburger Fernsehturm wurde 1968 eingeweiht. Er ist mit 279 Metern der sechsthöchste in Deutschland und die Nummer 47 in der Welt. Wie viele andere verfügt auch er über ein Dreh­restaurant, in dem man früher bei tollem Ausblick Kaffee trinken oder Essen konnte. Leider ist er seit vielen Jahren geschlossen. Aber es gibt Hoffnung: Bis zum Jahr 2021 soll er saniert und dann wieder geöffnet werden.