Um es gleich vorwegzunehmen: Ehrenbürger zu werden ist nicht so einfach, und nur ganz wenigen Leuten gelingt das. Hamburg hat die Ehrenbürgerwürde seit 1813 an nur 35 Personen verliehen, vier von ihnen leben noch: Das ist die Unternehmerin Hannelore Greve, die die Wissenschaft stark unterstützt und der Universität mehrere Gebäude geschenkt hat; das ist der Fußball Uwe Seeler, der früher Stürmer der Nationalmannschaft und des Hamburger SV war und 1966 Vizeweltmeister wurde; das ist der Ballett-Choreograf John Neumeier, der das Hamburg Ballett weltbekannt gemacht hat; und das ist Michael Otto vom Otto Versand, der vor allem für Schulprojekte und die Kunst viele Millionen Euro gestiftet hat.

All diese Menschen haben Großes geleistet, nicht nur für Hamburg, sondern ihre Verdienste wirken auch über die Hansestadt hinaus. Das ist die Bedingung, um Ehrenbürger zu werden. Aber wie wird man das dann?

Wenn einer einen kennt, von dem er glaubt, dass er die Bedingungen erfüllt, kann er ihn oder sie dem Senat – also der Hamburger Regierung – vorschlagen, oder aus dem Senat selber kommt die Anregung. Dann wird geprüft, ob der Kandidat auch wirklich geeignet ist. Wenn ja, muss erst der Bürgermeister dem Vorschlag zustimmen, dann die Bürgerschaftspräsidentin , bevor die Bürgerschaft, also das Parlament, über den Vorschlag abstimmt. Anschließend wird der neue Ehrenbürger zu einem Essen mit dem Senat und der Bürgerschaft im Großen Festsaal des Rathauses eingeladen. Rechte oder Pflichten hat ein Ehrenbürger nicht.