Es ist eine bizarre Konstellation, die die Wiener Autorin Ursula Poznanski („Stimmen“) und der aus Saarlouis stammende Autor Arno Strobel („Das Dorf“) in ihrem ersten gemeinsamen Psychothriller „Fremd“ entworfen haben. Versuchen Sie einmal, sich diese Situation zu vergegenwärtigen: Stell dir vor, du bist zu Hause, und vor dir steht plötzlich ein Mann. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du kennst ihn nicht. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass er bei dir wohnt. Du hast Angst. Und du spürst diesen unwiderstehlichen Drang, ein Messer zu nehmen.

Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie nur beschützen. Aber sie wehrt sich. Sie hält dich offenbar für verrückt. Bist du es womöglich? Oder spielt jemand sein perfides Spiel mit euch? Beide Menschen, um die es hier geht, verstehen diese Situation nicht, sie wissen lediglich: Hier passiert gerade etwas, das bedrohlich ist, das unser altes Leben vernichten kann, das uns dem Tod näher bringen kann. Es ist ein höchst aufregendes, an den Nerven zerrendes Setting, das die beiden Bestsellerautoren Ursula Poznanski und Arno Strobel hier entworfen haben. Lesens- und hörenswert.

Ursula Poznanski und Arno Strobel lesen aus „Fremd“,
Mi 4.11., 19.00, Eintritt: 12 Euro