In einer Broschüre, vom Abendblatt-Verein mitfinanziert, wird der Handpuppenbau anschaulich erklärt. Ein Muss für Lehrer und Erzieher

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: ob furchteinflößende Krokodilfratzen, Klappmaulfrösche oder Mondgesichter mit roten Haaren und Knollennase, aus Schaumstoff lassen sich die einfallsreichsten Köpfe für Handpuppen basteln und daran haben auch schon die Jüngsten großen Spaß. Das erlebt Peter Räcker, Leiter der Arbeitsgemeinschaft für das Puppenspiel e.V. immer wieder. Zusammen mit Vereinsmitglied Wolfgang Buresch geht der passionierte Puppenbauer an Schulen oder Kitas und leitet Workshops zum Bau von Handpuppen. Auch am Hamburger Puppentheater im Haus Flachsland gibt er Kurse.

Schon in zwei Stunden entstehen dann fantasiereiche Wesen. Und nicht nur der Puppenbau regt die Kreativität an. „Kinder spielen und sprechen sofort mit der Puppe, die sie gebaut haben“, weiß Peter Räcker. Die Puppe wird zum Kommunikationsmittel, zum Partner, der für das Kind spricht und durch den es spricht. „Da hört ein Kind auf einmal auf zu stottern oder ein stilles Kind fängt an zu erzählen“, weiß Räcker, der auch in Inklusionsklassen und Flüchtlingsunterkünften zu Gast ist.

Doch trotz der vielen positiven Effekte werde Lehrern und Erziehern in ihrer Ausbildung kaum Kenntnisse zum Bau und Spiel mit Handpuppen vermittelt, sagt Peter Räcker. Deshalb haben er und Wolfgang Buresch die Anleitung „Theaterfiguren zum Spielen und Lernen. Bau- und Spielanleitungen zum Einsatz in Schulen und anderen pädagogischen Bereichen“ geschrieben. Sie basiert auf der jahrelangen Erfahrung der beiden Vertreter der Hamburger Arbeitsgemeinschaft für das Puppenspiel e.V. mit Schulen und Kitas.

Die Arbeitsgemeinschaft, 1943 gegründet, hat sich in ihrer Satzung zur „generativen Weitergabe der Kunst des Puppenspiels verpflichtet“, so Räcker. Seit den 1960er Jahren organisiert sie Puppenspiel und Workshops und betreibt das Hamburger Puppentheater, das seinen Sitz seit 1985 im Haus Flachsland hat. Heute hat sie 140 Mitglieder, von interessierten Laien und Amateuren bis hin zu professionellen Puppenbauern und Puppenspielern.

In der Broschüre werden die Schritte des Puppenbaus auf 80 Seiten anschaulich erklärt, Tipps zum Bühnenbau und für Aufführungen gegeben. Viele Farbfotos ergänzen den Text. Dank des günstigen Materials Schaumstoff kann das Motto: „morgens entworfen und gebaut, nachmittags geprobt und aufgeführt“ leicht umgesetzt und Kreativität in die Schule gebracht werden. Damit das Heft kostenlos an Lehrer und Erzieher ausgegeben werden kann, wurde der Druck vom Abendblatt-Verein „Kinder helfen Kindern“ unterstützt.

Nächster Workshop Handpuppenbau (ab 6 Jahre): 20. August, 10 bis 12 Uhr, 4 Euro für Material, Hamburger Puppentheater im Haus Flachsland, Bramfelder Str. 9. Anmeldung: info@hamburgerpuppentheater.de oder unter Tel. 23 93 46 00. Das Heft „Theaterfiguren zum Spielen und Lernen“ kann ab September per E-Mail bestellt oder als pdf heruntergeladen werden unter: www.hamburgerpuppentheater.de