Hamburg ist erfreulich offen gegenüber den Flüchtlingen und die Kirchen vor Ort suchen den Kontakt zu den muslimischen Gemeinden. So können Ängste und Vorurteile abgebaut und Gemeinsamkeiten gefunden werden
„Friede sei mit Euch“ ist ein Motto zur Adventszeit. Es mutet seltsam an angesichts der grausamen Kriegsbilder aus dem Irak und Syrien und der vielen Menschen, die auf der Flucht sind. Darum finde ich die Montagsdemonstrationen in Dresden, bei denen Menschen gegen die Islamisierung des Abendlandes protestieren, besonders befremdlich. Es wirkt intolerant und fremdenfeindlich. Denn wir sollten ein völlig anderes Signal aussenden: Dass die Flüchtlinge hier willkommen sind. Dass sie hier zur Ruhe kommen können, ohne Angst vor weiterer Verfolgung.
Umso mehr freue ich mich, dass so viele Hamburger derzeit für Flüchtlinge spenden, dass es große Sympathiebekundungen für sie gibt und dass einige Kirchengemeinden in Hamburg bewusst schon seit Jahren den Kontakt zu den muslimischen Gemeinden suchen. Denn dadurch können Vorurteile und Ängste abgebaut und Gemeinsamkeiten gefunden werden. Wie gut die Kontakte sind, wurde auch wieder deutlich beim Empfang der Hamburger Bischöfin, zu dem neben dem Weihbischof auch hochrangige Vertreter der muslimischen Gemeinden kamen. Das ist das richtige Signal.