So manches Schicksal ist schwer zu ertragen, aber es tut unglaublich gut, wenn man nicht hilflos dabei steht, sondern Menschen in Not wirklich helfen kann. Dabei darf man auch Trauer zulassen.

„Wie hält man es aus, sterbende Kinder zu pflegen?“ Das fragte ich Kirsten Mainzer, Leiterin des Vereins KinderPaCT Hamburg, als ich das erste Mal mit ihr telefonierte und sie mir von ihrer täglichen Arbeit erzählte. In einem Hospiz zu arbeiten, in dem vor allem alte Menschen sterben, ist für mich noch vorstellbar.

Aber Kinder in ihrem Zuhause in den Tod zu begleiten, dafür muss man eine starke Persönlichkeit sein. Eine Mutmacherin eben, wie Kirsten Mainzer sie ist. Denn anders als in der Klinik ist in der Wohnung der professionelle Abstand noch schwerer zu wahren, man ist hautnah bei der Familie, erlebt das Umfeld – persönlicher geht es kaum. Die Angehörigen zu trösten, ihnen zu helfen, gehört auch zu den Aufgaben, die Kirsten Mainzer wahrnimmt – oftmals über den Tod des Kindes hinaus. Als ich sie fragte, wie sie mit der Trauer um sie herum umgeht, sagte sie: „Ich lasse sie zu. Und manchmal weine ich mit den Eltern.“

Nach einigen Gesprächen mit ihr habe ich verstanden, warum sie ihre Arbeit sogar als Traumberuf wahrnimmt, ähnlich wie ich den meinen auch als Erfüllung betrachte. So manches Schicksal ist schwer zu ertragen, aber es tut gut, wenn man nicht hilflos dabei steht, sondern Menschen in Not wirklich helfen kann. Ich kann es mit der Hilfe von Leser-Spenden und einem offenen Ohr für Probleme, Kirsten Mainzer und ihr Team können es mit Wärme und für die Eltern entlastender Sterbebegleitung.