Kinder helfen Kindern: Teresa Florenz engagiert sich im Rahmen ihrer Schule für Kinder in Afrika und Obdachlose in Hamburg

Sie reicht ihre Hand, wann immer sie gebraucht wird. Backt Kuchen, stellt im Einrad Rekorde auf, lässt Luftballonbotschaften steigen. Und wenn sie noch ein paar Jahre älter ist, will sie nach Afrika gehen und sich dort für Jugendliche engagieren, denen es schlechter geht als ihr. Teresa Florenz ist elf Jahre alt. Sie ist ein Mensch, der sagt: „Ich möchte die Welt ein kleines Stück besser machen.“ Auch deshalb hat sie sich für das Gymnasium Eppendorf entschieden. Weil es dort ein Projekt gibt, dass ihr Wege aufzeigt, sich zu engagieren. „Hege Helping Hands“ heißt dieses Projekt. Und Teresa steht hier stellvertretend für viele hundert Schüler, die sich in den vergangenen Jahren für die Armen und Schwachen in unserer Stadt und weit über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus stark gemacht haben. Sie sagt, was hier alle denken: „Uns ist kein Weg zu weit, kein Traum zu groß, denn wir wollen helfen – egal wie. Unser Motto ist: Don’t talk, just do it!“

Also tut sie, was möglich ist. Im Dezember packt sie gemeinsam mit ihren Mitschülern Weihnachtspäckchen für die Obdachlosen der Stadt. Sie hilft bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ und sorgt dafür, dass die Altersgenossen, die kein Weihnachten feiern können, weil sie in den Krisen- und Elendsvierteln Südosteuropas verlassen und in größter Armut leben, ein bisschen Trost und Hoffnung erleben.

Im November 2011 stand sie 239 Minuten in der Kälte mitten in der Hamburger Innenstadt, um gemeinsam mit 100 Hege Helping Hands eine „Reisbrücke“ zu bauen. Alle 30 Sekunden entließen die Schüler einen Luftballon mit einer Wunschkarte und einem Reiskorn in den Hamburger Himmel. Bei dieser Aktion wurde gemeinsam mit Unicef für die hungernden Kinder in Ostafrika gesammelt. Teresa hat gelernt, zu teilen. Sie weiß, wie gut es ihr geht. Und was für ein behütetes Leben sie in Hamburg führt. „Ich habe ein Zuhause, genug Kleidung, kann in den Urlaub fahren, werde geliebt und bin geborgen. Ich kann in die Schule gehen, einen Beruf ergreifen – das haben viele Kinder auf dieser Erde nicht.“

Unterstützt und angeleitet werden Teresa und ihre Mitschüler von Norbert Grote, der seit zehn Jahren das Projekt „Hege Helping Hands“ betreut. Im Rahmen dessen unterstützte das Gymnasium das Waisenhaus Indawo Yentsikelelo in einem Township in Kapstadt. Zum Dank gastierte die Gruppe Zabalaza schon mehrmals in der Aula und heizte mit südafrikanischen Rhythmen kräftig ein. Für die Sechstklässlerin war es selbstverständlich, dass eines der Kinder bei ihr zu Gast sein konnte. Spätestens in der achten Klasse will Teresa dann selbst nach Afrika gehen und vor Ort mit anpacken. So wie ihre Mitschüler, die in den Herbstferien nach Namibia fahren und dort mit der „Steps for Children“-Stiftung gemeinsam eine Schule aufbauen werden.

Mit dieser Serie erinnern wir an den Ursprung unseres Abendblatt-Vereins „Kinder helfen Kindern“ , denn es waren Kinder, die zunächst anderen Kindern halfen. Kennen Sie Kinder oder Jugendliche, die sich für andere Minderjährige engagieren? Vorschläge bitte an: mensch@abendblatt.de, Stichwort: Kinderhelden