Hamburg. Der Verursacher des Einsturzes an der Winterstraße handelte fahrlässig im Umgang mit einer Gasflasche – und erhielt einen Strafbefehl.

Der fahrlässige Umgang mit einer Gasflasche hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Anfang Dezember vergangenen Jahres zu der Explosion in dem Mehrfamilienhaus an der Winterstraße in Ottensen geführt.

Ermittlungen von Spezialisten des Landeskriminalamtes hatten ergeben, dass aus der bei der Spurensicherung im Keller des Gebäudes entdeckten Gasflasche Gas ausströmte, das sich entzündete und Teile der Fassade des dreigeschossigen Gebäudes zum Einsturz brachte.

Bereits vor rund drei Wochen, so Liddy Oechtering, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, sei beim Amtsgericht Altona ein Strafbefehl wegen des fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion beantragt worden.

Darin wird dem Beschuldigten vorgeworfen, beim Hantieren mit der Gasflasche unvorsichtig gewesen zu sein. Unklar ist, wodurch der Funke entstand, durch den das Luft-Gas-Gemisch gezündet wurde, das sich im Keller gesammelt hatte.

Das Haus an der Winterstraße muss mit Stützbalken gesichert werden.
Das Haus an der Winterstraße muss mit Stützbalken gesichert werden. © Michael Arning

Explosion in Ottensen: 22-Jähriger erlitt Brandverletzungen

Bei Gericht ist bislang nicht über den Strafbefehl entschieden worden. Stimmt der zuständige Richter zu und nimmt der Beschuldigte den Strafbefehl an, wird es keine Verhandlung geben. Über die Identität des Beschuldigten wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern.

Die Explosion Anfang Dezember hatte einen schwerer Verletzten gefordert. Ein 22-Jähriger erlitt Brandverletzungen und hatte sich offenbar in der Nähe des Explosionsortes befunden.

Die Explosion hatte einen Millionenschaden verursacht. Das Gebäude ist seit der Explosion unbewohnbar. Zeitweise waren auch angrenzende Gebäude evakuiert.

Das Haus in der Winterstraße war einsturzgefährdet

Kurz nach der Explosion hatten Experten des THW aus Holzbalken eine massive Stütze gezimmert, die von außen bis zum Dachgeschoss reichte. Sie diente in erster Linie dazu, den Einsturz des Dachgeschosses zu verhindern. Im Inneren wurden im Bereich des Treppenhauses weitere Stützen aufgestellt.

Auch der Fußweg und Teile der Straße vor dem Haus mussten gesperrt werden. Außerdem sicherte ein Bauzaun den Zugang für Unbefugte.

Explosion in Ottensen: Zukunft des Hauses unklar

Wie es mit dem Haus weiter geht, ist immer noch unklar. Für das Wohnhaus an der Winterstraße ist beim zuständigen Bezirksamt Altona weder eine Baugenehmigung beantragt worden, die auch für den Wiederaufbau der Fassade nötig wäre, noch wurde der Abriss des Gebäudes beantragt.