Hamburg. Das 75.000 Euro teure Fahrzeug verfügt über eine spezielle Ausstattung. Der Umbau des Sprinters dauerte sechs Monate lang.
190 PS unter der Haube, ausgerüstet mit Schwerlastwaage und jeder Menge Technik, einer extra guten, autarken Stromversorgung und auch sonst rundum konfiguriert nach den Bedürfnissen der Beamten. Das ist das neue Fahrzeug der Kontrollgruppe Schwerlastverkehr der Polizei Hamburg, das jetzt den Spezialisten der VD4 am Großmoorring übergeben wurde.
Der Wagen ist das Ergebnis einer Weihnachtsfeier 2020. Hartmut Dudde, Chef aller Hamburger Schutzpolizisten, hatte bei der Gelegenheit erfahren, dass so ein Fahrzeug fehlt und sich mit Torsten Krumm, Leiter des Fuhrparks der Hamburger Polizei, „kurzgeschlossen“. Dann die Vorarbeit: Klären, ob der Wagen wirklich nötig ist, Geld besorgen, Ideen entwickeln. „Das war wirklich ein zielorientiertes Arbeiter mit einer hohen Beteiligung der Mitarbeiter“, sagt Krumm.
Polizei Hamburg: Umbau des neuen Wagens dauerte sechs Monate
Vor einem halben Jahr kam der Wagen, ein Mercedes Sprinter. „Nackt“, wie Experten sagen. Ein halbes Jahr dauerte es, bis aus der zivilen Ausführung ein echtes Polizeiauto wurde. „Das ist ein bisschen so gewesen, als wenn man sich ein Küchenstudio ins Haus holt“, so Krumm. Man schildert Fachfirmen seine Vorstellungen. Die sagen dann, was tatsächlich geht und setzen es so um, dass am Ende auch der TÜV seinen Segen gibt.
Bei dem Einsatzfahrzeug war das eine ganze Menge. Die Ausrüstung ist ungewöhnlich schwer, sodass ein entsprechender Schwerlastauszug eingebaut werden musste. Im Fahrzeug sind Extra-Akkus verbaut. So können die Beamten bis zu fünf Stunden am Stück mit der Technik an Bord ohne laufenden Motor arbeiten – ohne, dass die Batterie schlapp macht.
Polizei Hamburg: Neues Einsatzfahrzeug kostete 75.000 Euro
Und Technik spielt bei den Kontrollen eine große Rolle. So haben die speziell geschulten Beamten Diagnosegeräte an Bord, um sich an die Elektronik eines jeden Lasters und Transporters anzustöpseln, um Daten auszulesen. Es gibt mobile Schwerlastwagen oder Wärmebildkameras, zur Kontrolle von Reifen und Bremsen.
Das ist ein Teil der Kontrollen. Viel geht es auch um Ladungssicherheit, Überladung, technische Mängel oder Manipulationen an Fahrzeugen. So neu wie der 75.000 Euro teure Wagen ist auch die sechsköpfige Kontrollgruppe, die ihn nutzt. Bislang waren die Lkw-Experten an verschiedenen Dienstsstellen. Jetzt sitzen sie zusammen als eine Einheit im Stadtteil Neuland.
Die Männer und Frauen rücken von dort aus zu Einsätzen in ganz Hamburg aus. Alle sind nicht nur Experten auf dem Gebiet des Schwerlastverkehrs, sondern haben auch noch ein persönliches „Steckenpferd“, wie Sozialvorschriften, Regeln für Tiertransporte oder Vergleichbares. „Die Technik und die Vorschriften ändern sich ständig“, sagt die Chefin der VD 4, Evi Theodoridou. Wenn jeder ein Spezialgebiet innerhalb des Spezialgebiets Schwerlastverkehr hat, bleibt man auf der Höhe. Zudem sitzt am Großmoorring der Schwerlastkoordinator, der die Einsätze koordiniert, aber die Beamten der Kontrollgruppe auch als Multiplikatoren zur Weiterbildung anderer Polizisten einsetzt.