Hamburg. 55-Jährige lag leblos in ihrer Wohnung. Nach der Tat ist ihr Bruder in einen Unfall verwickelt. Polizei spricht von Familientragödie.
In Bergedorf ist es am Donnerstag offenbar zu einem Familiendrama gekommen. Wie die Polizei Hamburg mitteilt, wurde in einem Haus am Grasredder unweit des Hansa-Gymnasiums eine leblose Frau mit einer Stichverletzung gefunden. Rettungskräfte versuchten noch, die Frau zu reanimieren – jedoch ohne Erfog. Die Frau starb noch in der Wohnung.
"Im Zuge der mit Hochdruck geführten Ermittlungen geriet der Bruder der Frau unter Tatverdacht", sagt Polizeisprecher Thilo Marxsen. Der Mann wurde in einem nahegelegenen Krankenhaus nach einem Verkehrsunfall behandelt. Polizisten nahmen ihn dort fest. Marxsen: "Die Ermittlungen der Mordkommission, insbesondere zu den Hintergründen der Tat, dauern an."
Polizei geht von einer extremen Familientragik aus
Bekannt ist bislang nur, dass um kurz nach 13 Uhr das Drama in dem roten Backstein-Doppelhaus am Grasredder seinen Lauf nahm. Dort soll der Tatverdächtige seine zwei Jahre jüngere Schwester mit einer Stichwaffe attackiert haben. Nicht näher von der Polizei benannte Zeugen sollen den Notruf gewählt haben. Ob die Geschwister in dem Altbau zusammenwohnten, dazu sagt die Polizei vorerst nichts – ebenso wenig klar ist bislang, ob während der Tat noch weitere Personen im Haus anwesend waren.
Fest steht, dass die Polizei schnell den Bruder der Toten im Verdacht hatte. Welche Spuren zu dem 53-Jährigen führten und auch die näheren Umstände seines Autounfalls, der offenbar kurz nach der Tat war, möchte die Polizei zum derzeitigen Stand der Ermittlungen nicht preisgeben.
Polizeisprecher Thilo Marxsen verweist bei den offenen Fragen auf den frühen Stand der Ermittlungen und auf mögliches „Täterwissen“, dem im Zuge der Beweisführung nicht vorgegriffen werden dürfe. Nur eines scheint auch für Marxsen gewiss: „Wir gehen von einer extremen Familientragik aus, die sich möglicherweise im Grasredder abgespielt hat.“.