Hamburg. 4800 Menschen mussten Wohnungen verlassen. Die amerikanische 500-Kilo-Bombe wurde am Morgen in einem Wohngebiet gefunden.
Alarm in Wilhelmsburg: Auf einer Baustelle an der Ecke Rotenhäuser Damm/ Mannesallee wurde am Mittwochmorgen gegen 9.15 Uhr ein unbekannter Gegenstand entdeckt. Es bestand der Verdacht, dass es sich möglicherweise um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Das Objekt lag in zehn Meter Tiefe und musste von Spezialkräften der Feuerwehr Hamburg entschärft werden.
Bombe in Wilhelmsburg erfolgreich entschärft
Gegen 20.45 Uhr konnte die Feuerwehr endlich Entwarnung geben: "Die Bombe in Hamburg-Wilhelmsburg wurde erfolgreich entschärft", schrieb sie via Twitter. Alle Sperrungen seien aufgehoben worden.
Während der Entschärfung fanden 348 Menschen Zuflucht in einer Notunterkunft, welche in zwei Turnhallen einer Schule durch das zuständige Bezirksamt eingerichtet wurde.
Entschärfung der Bombe hat begonnen
Die Entschärfer der Hamburger Feuerwehr haben gegen 20 Uhr mit rund zweistündiger Verspätung angefangen den Bildgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen. Ursprünglich sollte die Bombe um 18 Uhr entschärft werden.
Entschärfung wegen Menschen in Sperrradius verschoben
Weil sich offenbar immer noch Menschen im Sperrradius befinden, wurde die Entschärfung der Bombe um eine Stunde auf 19 Uhr verschoben. Dies teilt die Feuerwehr via Twitter mit. Gegen 18.40 Uhr hieß es von der Feuerwehr, dass erst gegen 20 Uhr mit der Entschärfungen begonnen werde. "Aufgrund einiger Krankenbeförderungen unter Corona-Bedingungen verzögert sich die Entschärfung", heißt es in einem Tweet. Laut Feuerwehr mussten 30 an Corona erkrankte Menschen, die sich zum Teil in häuslicher Quarantäne befanden, aufwendig in Sicherheit gebracht werden. "Diese mussten einzeln mit Krankentransportwagen zu Sammelstellen befördert und in separaten Unterkünften untergebracht werden", sagte Feuerwehr-Sprecher Steffen Malz.
4800 Menschen müssen in Sicherheit gebraucht werden
Da etwa 4800 Menschen aus dem Sperrradius von 300 Metern in Sicherheit gebracht werden müssen, dauern die Vorbereitungsmaßnahmen nach Angaben der Feuerwehr länger als üblich. Sowohl Wohnhäuser und Altenheime als auch Kitas und Schulen müssten noch vor der Entschärfung geräumt werden, sagte ein Sprecher. Ein zusätzliches Problem ergebe sich durch Corona: Personen, die sich aktuell in Quarantäne befinden, müssen noch vor der Evakuierung mit dem Gesundheitsamt Absprache halten.
Erschwerte Bedingungen ergeben sich außerdem durch das aufziehende Unwetter. Es sei mit technischen Schwierigkeiten und möglichen Verzögerungen zu rechnen. „Wir machen trotzdem weiter. Nur weil jetzt ein schwerer Sturm aufzieht, hören wir nicht auf zu arbeiten“, sagte Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger. Wegen der Sperrungen kommt es im Raum Wilhelmsburg auch zu Umleitungen und Einschränkungen im Busverkehr.
Um kurz nach 15 Uhr gab die Feuerwehr über Twitter bekannt, dass die Entschärfung der Fliegerbombe für 18 Uhr geplant ist. Die Bombe soll zunächst aus einem Schacht an die Oberfläche gehievt und dort dann von Experten des Kampfmittelräumdienstes entschärft werden.
Im Warnradius von 1000 Metern gilt "luftschutzmäßiges Verhalten"
Während der Sperrradius von 300 Metern geräumt wird, ist für den Warnradius von 1000 Metern "luftschutzmäßiges Veralten" angeordnet. Das bedeutet, dass die Bewohner ihre Häuser nicht verlassen und Fenster und Türen geschlossen halten sollen. Im Gebäude sollen sie sich auf der zur Fliegerbombe abgewandten Seite aufhalten.
Die Polizei hat auch mit der Einleitung der Straßensperrungen rund um die Fundstelle der Bombe begonnen. Davon betroffen sind auch die B75-Anschlussstellen Georgswerder in Richtung Süden und Wilhelmsburg in Richtung. Norden. Es wird darum gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren. Die Wilhelmsburger Reichsstraße ist weiterhin in beiden Richtungen befahrbar.
Im Sperrradius leben 4800 Menschen
Der Sperrradius von 300 Metern wird zurzeit geräumt, was einige Stunden in Anspruch nimmt. In dem Bereich leben 4800 Menschen. Betroffen ist auch ein Pflegeheim. Die Bevölkerung wurde auch über die Warn-App Nina informiert.
Wann mit der Entschärfung begonnen werden kann, steht nach Aussage eines Feuerwehrsprechers noch nicht fest.
Die Evakuierung hat begonnen
Gegen 12.30 Uhr teilt die Polizei per Twitter mit, dass mit der Evakuierung der umliegenden Gebäude begonnen wird. In der Dratelnstraße 26 wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Für Fragen zu der Evakuierung wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, das unter folgenden Nummern erreichbar ist: 040 4286 54451 und 040 4285 54452.
Gegen 12 Uhr wurde der Verdacht bestätigt. Wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilt, soll die 500 Kilo schwere amerikanische Fliegerbombe noch heute entschärft werden. Der Sperrradius wird mit 300 Metern, der Warnradius mit 1000 Metern angegeben.
Da die Bombe mitten in einem Wohngebiet liegt, ist mit einer größeren Evakuierung zu rechnen.