Hamburg. Corona-Leugner nutzen geschmacklosen Vergleich mit dem Ermächtigungsgesetz aus dem Dritten Reich. Auch Altona ist betroffen.
In den vergangenen Tagen haben sogenannte Querdenker in Eimsbüttel und Altona mehrere geschmacklose Schriftzüge an Häuser und Briefkästen geschmiert. Insbesondere im Bereich des Grindelviertels sei mit Graffiti-Farbe mehrfach "Inzidenz 1933" auf Oberflächen gesprüht worden, wie die Polizei Hamburg auf Abendblatt-Nachfrage mitteilte. Auch am Rathaus Altona sei ein solcher Schriftzug, der einen Vergleich zum Ermächtigungsgesetz von Adolf Hitler im Jahr 1933 ziehen soll, aufgetaucht.
"Inzidenz 1933": Schriftzug ist Polizei aus Querdenker-Szene bekannt
Manche Schriftzüge, die nur mit Kreide aufgebracht wurden, konnten inzwischen wieder entfernt werden. Der Großteil ist jedoch weiterhin zu sehen. Die Polizei teilte mit, dass ihr der Schriftzug aus der Querdenker-Szene neben anderen, harmloseren Sprüchen bekannt sei. Seit Beginn der Corona-Maßnahmen habe es immer wieder Schriftzüge und Schmierereien gegeben. Die "Prägnanz und Kürze" des Spruches sei aber neu, so die Polizei.
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Das Ermächtigungsgesetz wurde im Jahr 1933 von Adolf Hitler in die Wege geleitet. Damit ging die gesetzgebende Gewalt de facto an Hitler über. Für Hitler bedeutete das Ermächtigungsgesetzt einen hindernislosen Weg in die Diktatur. Querdenker versuchen nun, mit den Schmierereien einen Zusammenhang zu den Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung zu konstruieren.