Hamburg. Im Keller ihres Hauses entdeckt eine Frau Chemikalien und bittet die Stadtreinigung um Hilfe. Die alarmierte sofort die Polizei.

Eine Doppelhaushälfte am Moorburger Ring im Stadtteil Neugraben-Fischbek wurde am Dienstag Schauplatz eines großen Polizei- und Feuerwehreinsatzes. Und das, weil die Ehefrau eines ehemaligen Chemikers ihren Keller aufräumen wollte.

Um 11.40 Uhr hatte die Stadtreinigung die Polizei gerufen. Das, was sie aus den beiden Kellerräumen der Doppelhaushälfte abtransportieren solle, erschien ihnen zu brisant. Die Peterwagenbesatzung ließ Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes anrücken. Die erkannten in den Chemikalien mehrere Kilogramm hochexplosive Selbstlaborate. Außerdem wurden Chemikalien entdeckt, die radioaktiv strahlten.

Die zusätzlich alarmierte Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot, darunter zahlreiche Sonderfahrzeuge, an. Der Einsatz dauerte den ganzen Tag an.

Feuerwehr und Polizei rückten mit einem Großaufgebot an.
Feuerwehr und Polizei rückten mit einem Großaufgebot an. © TV News Kontor/dslrnews.de

Feuerwehr Hamburg sprengt brisante Chemikalien vor Ort

„Einige Chemikalien waren so brisant, dass sie als nicht transportfähig eingestuft wurden“, so ein Polizist. Die Feuerwehr hob auf einer Wiese in der Nähe ein Loch aus, wo diese Stoffe kontrolliert gesprengt wurden. Dafür wurde sogar der Luftraum über Neugraben-Fischbek und Hausbruch gesperrt.

Bei den radioaktiv strahlenden Stoffen handelte es sich um zwei Substanzen, darunter Uranylacetat, das beispielsweise für die Arbeit mit Elektronenmikroskopen benutzt wird. „Beide Stoffe waren nur leicht strahlend und für uns problemlos und gefahrlos zu handhaben“, sagte ein Feuerwehrmann. Chemikalien, die „nur“ als giftig eingestuft wurden, transportierte die Stadtreinigung in Überfässern aus dem Moorburger Ring ab.