Hamburg. Gruppe attackiert Demonstranten. Eine ältere Frau wurde dabei verletzt. Straßensperrungen auf der Lombardsbrücke aufgehoben.

In Hamburg sind am Sonnabend erneut Querdenker, Impfgegner und Corona-Leugner bei einer Großdemonstration durch die Innenstadt gezogen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und warnte im Vorwege vor Verkehrsbehinderungen in der City. Für den Protestzug unter dem Motto „Das Maß ist voll. Hände weg von unseren Kindern“ waren 8000 Teilnehmer angemeldet. Gegen 18 Uhr zählte die Polizei rund 11.500 Demonstranten.

Hier geht es zum ausführlichen Nachbericht der Querdenker-Demo

Weil seit dieser Woche bei allen Demonstrationen mit mehr als 500 Teilnehmern die Maskenpflicht gilt, kontrolliert die Polizei, ob sich Teilnehmer an die Regeln halten. Zu den Auflagen zählte zudem, dass die Demonstranten nur in Blöcken laufen durften.

Querdenker-Demo in Hamburg – alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie hier:

Polizei Hamburg hebt Straßensperrungen wieder auf

Der Verkehr in der Hamburger Innenstadt hat sich wieder normalisiert. Dies teilt die Polizei gegen 19.40 Uhr via Twitter mit. Kurz zuvor wurden die Straßensperrungen an der Kreuzung Lombardsbrücke/Glockengießerwall wieder aufgehoben.

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Gruppe attackiert Demonstranten – ältere Frau wird verletzt

Nach Auflösung der Demonstration hat die Polizei ein erstes Fazit gezogen. Die Kundgebungen seien größtenteils friedlich verlaufen. Am Jungfernstieg soll es jedoch zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein. Eine Gruppe von etwa 15 Menschen hat dort laut Polizei Teilnehmer angeriffen. Eine ältere Frau wurde dabei verletzt und musste vor Ort von Rettungskräften versorgt werden. Die Angreifer flüchteten in Richtung Hamburger Hof.

Die Versammlung ist jetzt offiziell aufgelöst

Gegen 18.45 Uhr wurde via Lautsprecher von den Veranstaltern durchgegeben, dass die Versammlung aufgelöst ist. Der Großteil der Demonstranten hat zu diesem Zeitpunkt die Kunsthalle jedoch noch nicht wieder erreicht. Auch der Lautsprecherwagen ist weiter in Betrieb. Darüber wurde auch verkündet, dass die nächste Demo am 8. Januar stattfinden soll.

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11.500 Teilnehmer: Erster Block wieder an der Kunsthalle

Die Polizei spricht von einem bislang friedlich Verlauf. Rund 11.500 Menschen sollen bei der Querdenker-Demo durch die Innenstadt gezogen sein. Gegen 18.30 Uhr erreichte der erste Block wieder die Kunsthalle.

"Die Polizei beteiligt sich jetzt seit zwei Jahren an einem Staatsstreich" ist dort von einem Redner zu hören, der jedoch schnell wieder zurückrudert, nachdem ihn ein anderer aus dem Organisationsteam angehauen hat.

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Der erste Block erreicht wieder die Kreuzung vor der Kunsthalle am Glockengießerwall.
Der erste Block erreicht wieder die Kreuzung vor der Kunsthalle am Glockengießerwall. © Alexander Josefowicz

Maskenpflicht: Teilnehmer legen Atteste vor

Laut Polizeisprecher Florian Abbenseth trägt der Großteil der Menschen bei der Demonstration einen Mund- und Nasenschutz. Wer ohne Maske unterwegs ist, werde gezielt angesprochen. Kann die Person kein Attest vorlegen, das sie von der Maskenpflicht befreit, wird der Teilnehmer von der Demonstration ausgeschlossen. Bei zahlreichen Kontrollen sollen Demonstranten Atteste vorgelegt haben.

Kundgebung am Jungfernstieg

Nachdem Demonstranten den Jungfernstieg (Ecke Ballindamm) erreicht haben, ist dort bei einer Kundgebung via Lautsprecher "Wir sind das Bollwerk der Freiheit, wir sind das Volk - wir sind der Widerstand" zu hören.

Und das demonstrieren sie auch: Sobald keine Polizisten in der Nähe sind, setzen viele Demonstranten ihre Maske ab oder ziehen sie demonstrativ unters Kinn.

Kundgebung am Jungfernstieg Ecke Ballindamm
Kundgebung am Jungfernstieg Ecke Ballindamm © Alexander Josefowicz

Polizei stoppt immer wieder einzelne Blöcke

Während die Zwischenkundgebung am Jungfernstieg läuft, laufen immer noch weitere Blöcke von Demonstranten über die Lombardsbrücke. Die Teilnehmer rufen: "Dieser Senat gehört abgesetzt."

Die Gruppen müssen Abstand halten, zudem stoppt die Polizei einzelne Blöcke, wenn zu viele Teilnehmer keine Maske tragen. Gegen 17.35 Uhr startet an der Kunsthalle der letzte Block. Nach ersten Schätzungen der Polizei nehmen mehr als 9000 Menschen an der Querdenker-Demo teil.

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Demonstranten laufen Richtung Lombardsbrücke in Hamburg
Demonstranten laufen Richtung Lombardsbrücke in Hamburg © Alexander Josefowicz

Polizei kontrolliert Menschen ohne Mund- und Nasenschutz

Laut Polizei halten sich die Versammlungsteilnehmer überwiegend an die Auflagen. "Bei einzelnen stellen wir jedoch fest, dass sie keinen med. Mund-Nasen-Schutz tragen, obwohl sie dazu rechtlich verpflichtet sind", twittert die Polizei.

Diese Demonstranten würden von den Einsatzkräften angesprochen und überprüft. "Sollte das Tragen verweigert und kein Attest zur Befreiung von dieser Pflicht vorgelegt werden, würden die entsprechenden Personen von der Versammlung ausgeschlossen."

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Lieblings-Sprechchor der Demonstranten: "Tschentscher komm raus"

"Tschentscher komm raus, wir klären das" – ein Sprechchor, der auch immer wieder über Lautsprecher ertönte. Die Teilnehmer der Querdenker-Demo fordern: "Tschentscher, Sie müssen rauskommen und mit uns diskutieren." Gegen 17 Uhr startete die Zwischenkundgebung Ecke Jungfernstieg/Neuer Jungfernstieg.

​​​​​​​Querdenker-Demo: Teilnehmer müssen Zwischenstopp einlegen

Gegen 16.30 Uhr stockte der Demonstrationszug der Querdenker und Impfgegner. Die Polizei ließ die Teilnehmer zwischenzeitlich nicht weiter, da viele Personen keine Maske tragen. Per Lautsprecher bat der Veranstalter Masken zu tragen. "Diese Versammlung hat Regeln und an die müssen wir uns halten", lautete die Durchsage. Gleichzeitig wurde durchgegeben, dass die Maskenpflicht sinnlos sei.

Querdenker-Demo in Hamburg: Die Teilnehmer kamen zwischenzeitlich nicht voran, da die Polizei sie nicht weiter ließ.
Querdenker-Demo in Hamburg: Die Teilnehmer kamen zwischenzeitlich nicht voran, da die Polizei sie nicht weiter ließ. © Michael Arning

Nach kurzer Zeit konnten die Demo-Teilnehmer weiter ziehen. Um kurz vor 17 Uhr Uhr erreichten die ersten Demonstranten den Gänsemarkt. Das Ende des Zuges ist jedoch noch am Hauptbahnhof.

Impfgegner marschierten am Sonnabend durch die Hamburger Innenstadt.
Impfgegner marschierten am Sonnabend durch die Hamburger Innenstadt. © Michael Arning

Kleine Gegenveranstaltungen bei Querdenker-Demo

Die Jusos, die Grüne Jugend und Gruppen aus der linken Szene haben zu drei Gegenkundgebungen aufgerufen, an denen sich einige hundert Menschen beteiligen.

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Querdenker: Viele Demo-Teilnehmer am Rand – ohne Maske

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1500 Teilnehmer bisher bei Querdenker-Demo

Nach Angaben der Polizei wurden um kurz nach 16 Uhr rund 1500 Demo-Teilnehmer verzeichnet. "Es gibt weiter Zulauf", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Größtenteils werde sich an die Maskenpflicht gehalten. Um 16.18 Uhr setzte sich der Demozug in Bewegung.

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Querdenker-Demo: Tipps, um Maskenpflicht zu umgehen

Bei der Auftaktkundgebung haben sich inzwischen mehr als 1000 Menschen versammelt – jedoch weit verteilt. Über Lautsprecher wurde den Teilnehmern der Querdenker-Demo der Tipp gegeben, man solle einige Meter aus der Veranstaltung heraustreten, wenn man die Maskenpflicht nicht einhalten wolle. "Dann seid ihr Passanten", so die Durchsage.

Um kurz vor 16 Uhr marschierten die Teilnehmer der Querdenker-Demo in Hamburg los.
Um kurz vor 16 Uhr marschierten die Teilnehmer der Querdenker-Demo in Hamburg los. © Alexander Josefowicz

Die Maskenpflicht wird momentan mindestens teilweise eingehalten. Viele Demonstranten tragen aber auch keinen Mund-Nasenschutz. Gegen kurz vor 16 Uhr formierte sich der Demozug in Höhe der Kunsthalle.

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Querdenker-Demo: Polizei Hamburg fährt vier Wasserwerfer auf

Gegen 15.30 Uhr versammelten sich rund 350 Teilnehmer bei der Querdenker-Demo in der Hamburger Innenstadt, wie die Polizei mitteilte. Reporter vor Ort berichten von einem großen Zulauf. Die Polizei fuhr mindestens vier Wasserwerfer auf, wie auf Bildern zu sehen ist.

Querdenker-Demo in Hamburg: Die Polizei ist mit mehreren Wasserwerfern vor Ort.
Querdenker-Demo in Hamburg: Die Polizei ist mit mehreren Wasserwerfern vor Ort. © Michael Arning

Der Wallringtunnel ist bereits für den Verkehr gesperrt, ebenso wie der Glockengießerwall in beide Richtungen zwischen Hauptbahnhof und Lombardsbrücke.

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Corona Hamburg: Querdenker-Demo und drei Gegendemos

Anders als an den vorangegangenen Wochenenden sind am Sonnabend auch mehrere größere Gegendemonstrationen im Umfeld der Demoroute angemeldet: An der Kreuzung Ferdinandstor/Glockengießerwall, am Gorch-Fock-Wall und am Gänsemarkt werden jeweils bis zu 400 Demonstranten erwartet. Die linke Szene hat drei Gegenkundgebungen angemeldet, die unter dem Motto „Klassenkampf statt Querdenken“ stehen oder sich „Gegen Nazis! Gegen Schwurbler*innen! Gegen Querfront“ richten.

Auch, wenn die Corona-Leugner in Hamburg laut Einschätzung der Behörden als friedlich gelten, sind Zusammenstöße zwischen ihnen und den Gegendemonstranten – oder mit der Polizei, sollte diese die Corona-Regeln mit Nachdruck durchsetzen – nicht auszuschließen.

Querdenker-Demo – Maskenverweigerern droht Bußgeld

"Wir sind mit einem recht großen Polizeiaufgebot vor Ort", sagte Pressesprecher Holger Vehren am Freitag. "Wir gehen davon aus, dass die große Versammlung störungsfrei und friedlich ablaufen wird", so Vehren weiter. „Wir gehen aber auch davon aus, dass die Veranstalterin hinsichtlich der Maskenpflicht auf die Teilnehmer einwirken wird.“

Das mache sie auch bereits im Vorfeld. Sollten einzelne Teilnehmer dennoch ohne Maske demonstrieren, werde die Polizei einschreiten. Es drohe ein Bußgeld von 150 Euro. Auch seien genügend Kräfte im Einsatz, um notfalls auch „viele Leute“ zu kontrollieren, sagte er.

AfD will Demo als "parlamentarische Beobachter" begleiten

Sicher ist schon jetzt, dass die Demonstrationslage ab dem Nachmittag bis in den Abend hinein zu größeren Verkehrsbehinderungen im gesamten Innenstadtbereich führen wird. Die Polizei rät allen Besuchern der Innenstadt, mit U- oder S-Bahn anzureisen – Autofahrern "wird empfohlen, den betroffenen Bereich weiträumig zu umfahren".

Die AfD-Fraktion kündigte am Freitagnachmittag an, die "Freiheitsdemonstration" mit "parlamentarischen Beobachtern" begleiten zu wollen. Zu diesem Schritt habe sich die Fraktion einstimmig entschlossen: "Wo Grundrechte in Gefahr sind, da ist unsere AfD stets zur Stelle", sagt der Fraktionsvorsitzende Dirk Nockemann. Tatsächlich haben Hamburger AfD-Politiker – als Privatleute – bereits verschiedentlich an den Aufmärschen der Impfgegner teilgenommen. Was genau die Parlamentarier beobachten wollen, ließ die Mitteilung der Fraktion offen.