Hamburg. Erst durch PCR-Tests fielen die Infektionen in Stellingen auf. Vom Versagen der Schnelltests will die Feuerwehr aber nicht sprechen.

Bei den zwölf Feuerwehrleuten der Rettungs- und Feuerwache in Hamburg-Stellingen, die am Dienstag positiv auf das Coronavirus getestet wurden, haben offenbar die vorherigen, routinemäßigen Schnelltests in allen Fällen nicht angeschlagen. Dies bestätigte Feuerwehrsprecher Steffen Malz am Mittwoch dem Abendblatt auf Nachfrage.

Die betroffenen Einsatzkräfte hatten sich am Dienstag zusammen mit 19 weiteren Kolleginnen und Kollegen einem PCR-Test unterzogen, nachdem sich zuvor ein Feuerwehrmann mit dem Virus angesteckt hatte und der Verdacht bestand, dass er dieses in die Wache gebracht haben könnte.

Hamburg: Zwölf Feuerwehrleute mit Corona infiziert

Tatsächlich war das Ergebnis der PCR-Tests bei den zwölf Feuerwehrleuten positiv – und das, obwohl sie alle noch am Morgen einen POC-Antigen-Schnelltest gemacht hatten, der für die Einsatzkräfte seit einem Jahr vorgeschrieben ist. Zudem sind alle Betroffenen laut Malz mindestens zweimal geimpft, einige von ihnen sogar schon dreimal.

Von einem Versagen der Schnelltests wollte der Feuerwehrsprecher trotz der abweichenden Ergebnisse aber dennoch nicht sprechen. "Die PCR-Tests sind weitaus empflindlicher als die Antigen-Schnelltests", betonte Malz. Die Viruslast, die bei der Auswertung der PCR-Tests durch das Bernhard-Nocht-Institut ermittelt wurde, sei ausgesprochen gering gewesen. "Sie war so gering, dass die Kolleginnen und Kollegen als nicht infektiös eingestuft wurden."

Feuerwehrleute in häuslicher Isolation

Dennoch wurden die betroffenen Einsatzkräfte nach dem positiven PCR-Test nach Hause geschickt und befinden sich nun in häuslicher Isolation. Die Standorte der Feuer- und Rettungswache Stellingen wurden desinfiziert. Von anderen Wachen sei Personal nach Stellingen geschickt worden, um die ausgefallenen Feuerwehrleute zu ersetzen. Die Einsatzbereitschaft war den Angaben zufolge zu keiner Zeit gefährdet.