Hamburg. 20-jähriger Sohn reiste offenbar mit gefälschtem Zertifikat nach Mallorca. Nun durchsuchten Beamte die Wohnung der Familie.

Eine Hamburger Familie hat mit gefälschten Corona-Impfpässen nicht nur für eine kurzfristige Schließung eines Hamburger Betriebs gesorgt, sondern auch die Polizei Hamburg auf den Plan gerufen.

Der 20 Jahre alte Sohn der Familie, der sich in einer Glaserei auf Finkenwerder ausbilden ließ, soll Corona-Maßnahmen gezielt sabotiert haben – wie die "Hamburger Morgenpost" berichtete.

Impfpässe gefälscht? Polizei Hamburg durchsucht Wohnung auf Finkenwerder

Er soll vor Beginn der Hamburger Sommerferien mit einem gefälschten Impfpass nach Mallorca gereist sein. Anschließend sei er mit Corona-Symptomen zur Arbeit gekommen. Mitarbeiter informierten daraufhin das Gesundheitsamt und wurden in Quarantäne geschickt, wie die Firma auf Anfrage des Abendblatts bestätigte.

Auch die Polizei wurde aufgrund der gemeldeten Corona-Erkrankung auf den 20-Jährigen und seine Familie aufmerksam. Seit Mitte Juli läuft ein Ermittlungsverfahren gegen den Sohn, die 49 Jahre alte Mutter und den 56 Jahre alten Vater, betätigte eine Polizeisprecherin auf Abendblatt-Anfrage.

Konkret gehe es um den "Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse". Darunter fielen Impfpass, Impfbescheinigung und Impfzertifikat. Am 14. Oktober durchsuchten Ermittler der Kriminalpolizei die Wohnung der Familie auf Finkenwerder. Dabei stellten sie mehrere Handys als Beweismittel sicher, so die Sprecherin. Gefälschte Impfpässe seien allerdings nicht gefunden worden. Das Ermittlungsverfahren dauert an.