Hamburg. Hätte der 29-Jährige keinen Joint geraucht, wäre er den Beamten vermutlich nicht aufgefallen. So aber kam es zur Razzia.
Das Rauchen eines Joints auf St. Pauli ist zwei 29 und 33 Jahre alten Männern zum Verhängnis geworden. Es endete mit zwei Wohnungsdurchsuchungen, bei denen die Polizei Hamburg ein Drogendepot und Hunderte Potenzpillen entdeckte. An einem Joint wird der 29-Jährige vorerst nicht ziehen – er kam vor einen Haftrichter.
Zivilfahndern waren die beiden Männer am Montagnachmittag an der Ecke Stresemannstraße/Beim Grünen Jäger aufgefallen, da sie gemeinsam einen Joint rauchten. Kurze Zeit später überprüften die Beamten das berauschte Duo am Neuen Pferdemarkt. "Der 29-Jährige hatte zwei Handys und über 800 Euro mutmaßliches Dealgeld bei sich, sein 33-jähriger Begleiter neben einer Feinwaage auch einen Beutel mit über 20 Gramm Marihuana", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Dienstag.
Polizei Hamburg: Jointraucher lehnt Durchsuchung seiner Wohnung ab
Als die Zivilfahnder die Männer vorläufig festnahmen, deutete einiges daraufhin, dass es sich bei dem 29-Jährigen um einen mutmaßlichen Dealer handelt. "Noch während der polizeilichen Maßnahmen gingen auf einem der Handys des 29-Jährigen fortwährend Kaufanfragen ein", so Abbenseth.
Als die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen durchsucht werden sollten, stimmte der 33-Jährige zu. Die Beamten fanden bei ihm eine geringe Menge Marihuana. Der 29-Jährige hingegen war von einer Durchsuchung seiner Wohnung in Bahrenfeld nicht begeistert. "Der Bereitschaftsstaatsanwalt erwirkte daraufhin beim zuständigen Ermittlungsrichter einen Durchsuchungsbeschluss", sagte der Polizeisprecher.
Polizei Hamburg entdeckt Kokain und Hunderte Potenzpillen
Als sich die Beamten in der Wohnung des Mannes umschauten, wurde schnell klar, warum er gegen eine Durchsuchung war. Denn die Polizei entdeckte fünf Kilogramm Haschisch, knapp zehn Kilogramm Marihuana, fast ein Kilogramm Amphetamin, etwa 500 Gramm Kokain und mehr als 500 Blister Potenzpillen.
Der mutmaßlichen Dealer kam vor einen Haftrichter. Abbenseth: "Der 33-Jährige wurde erkennungsdienstlich behandelt und anschließend mangels Haftgründen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen." Die weiteren Ermittlungen gegen die beiden Männer dauern an.