Hamburg. Bei einem Schwerpunkteinsatz in Rahlstedt und Jenfeld über vier Tage haben die Beamten gezielt nach verdächtigen Personen gefahndet.

Erfolg für die Beamten des Hamburger Drogendezernats: Sie haben gemeinsam mit Kollegen der Polizeikommissariate in der Region Wandsbek bei einem Schwerpunkteinsatz in Rahlstedt und Jenfeld gezielt nach verdächtigen Personen gefahndet und diese kontrolliert. Das Ergebnis des Einsatzes, der von Montag bis Freitagfrüh andauerte: Zehn Festnahmen und Sicherstellungen von Drogen, Waffen, Falschgeld sowie gefälschten Impfpässen. Bei einem Brüder-Pärchen stießen sie auf ein ganzes Drogen-Sortiment.

Polizei Hamburg stellt Drogen, Waffen, gefälschte Impfpässe sicher

"Insbesondere ein Einsatz gestern Abend in Jenfeld verlief erfolgreich und führte zu umfangreichen Sicherstellungen", sagte Polizeisprecherin Nina Kaluza am Freitag. Von den insgesamt zehn festgenommenen Tatverdächtigen kamen vier in die Untersuchungshaftanstalt. Eine Person wurde wegen eines bestehenden Haftbefehls verhaftet.

Zudem wurden zehn Wohnungen durchsucht. "Neben diversen Betäubungsmitteln stellten die eingesetzten Beamten auch diverse Waffen, eine größere Menge Falschgeld, fünf offenbar gefälschte Impfpässe und diverse mutmaßliche deliktisch erlangte Gegenstände sicher", so Kaluza. Es wurden 22 Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.

Beamte entdecken Kokain und Falschgeld bei Drogendealer

Am späten Montagnachmittag wurden im Benatzkyweg (Rahlstedt) ein 19-jähriger mutmaßlicher Drogendealer vorläufig festgenommen und vier seiner mutmaßlichen Kunden kontrolliert, bei denen die Beamten geringe Mengen Drogen fanden.

In der Wohnung des 19-Jährigen stellte die Polizei geringe Mengen Marihuana und Kokain, eine Feinwaage, szenetypisches Verpackungsmaterial, 95 Euro mutmaßliches Dealgeld sowie 400 Euro Falschgeld sicher. Der junge Mann wurde später mangels Haftgründen aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.

Einschlägig polizeibekannter Dealer kommt vor Haftrichter

Am Dienstagnachmittag waren Zivilfahnder in der Hermann-Balk-Straße erfolgreich, wo sie einen 26-Jährigen erwischten, der einem 33-Jährigen fünf Gripbeutel Marihuana überreichte. Bei dem 26-Jährigen stellten sie weitere Tütchen Marihuana, eine geringe Menge Haschisch und Kokain, drei Handys und 25 Euro mutmaßliches Dealgeld sicher. Kaluza: "Im Anschluss vollstreckten die Beamten zwei auf dem Eilwege erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse für zwei von dem 26-Jährigen genutzten Wohnungen und beschlagnahmten hierbei weitere geringe Mengen Betäubungsmittel."

Da gegen den 33 Jahre alten mutmaßlichen Drogenkäufer ein Haftbefehl bestand, wurde dieser zu einer Wache gebracht. Eine Vollstreckung des Haftbefehls konnte er jedoch durch eine Geldzahlung abwenden. Der bereits einschlägig polizeibekannte 26-Jährige hingegen kam vor einen Haftrichter.

Razzia bei Dealer-Brüdern in Jenfeld

Am Donnerstagabend vollstreckten die Ermittler des Rauschgiftdezernats gemeinsam mit Zivilfahndern einen Durchsuchungsbeschluss, der sich gegen zwei 29 und 34 Jahre alte Brüder richtete. Die beiden werden verdächtig, aus ihrer gemeinsamen Wohnung in der Jenfelder Kelloggstraße einen "schwunghaften Handel mit Betäubungsmitteln" betrieben zu haben, wie die Polizei mitteilte.

"Als die Beamten die Wohnung betraten, war der 34-Jährige offenbar gerade dabei, Betäubungsmittel in der Küche verkaufsfertig zu portionieren", so Kaluza. Da der Mann plötzlich ein Messer zog, setzten die Beamten Pfefferspray ein. Auch sein jüngerer Bruder sowie drei weitere anwesende Personen wurden vorläufig festgenommen.

Großes Drogen-Sortiment in Jenfelder Wohnung sichergestellt

Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung und des dazugehörigen Kellerverschlags entdeckte die Polizei ein umfangreiches Sortiment an Drogen:

  • 60 Gramm Kokain
  • 100 Gramm Amphetamin
  • 50 Gramm Methamphetamin
  • 20 Gramm Ecstasy
  • 75 Gramm Marihuana
  • 20 Gramm Haschisch
  • 800 Schlaftabletten

Auch für Rauschgifthandel typisches Equipment wie beispielsweise etwa 900 Gramm Streckmittel, rund 8000 Plastikhülsen als Verpackungsmaterial, mehrere Vakuumiergeräte und Feinwaagen wurden bei den Brüdern sichergestellt. Und das war noch nicht alles. Bei der Razzia stießen die Ermittler zudem auf 20.000 Euro augenscheinliches Falschgeld, diverse hochwertige Baumaschinen, Gartengeräte und mehrere Fahrräder. "Ob diese deliktisch erlangt wurden, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen", sagte die Polizeisprecherin.

Auf „ungebetene Besuche“ waren die Brüder offenbar vorbereitet: Am Wohnhaus hatten sie Überwachungstechnik installiert, mit der sie sämtliche Personenbewegungen auf Monitoren beobachten konnten. Kaluza: "Zudem hatten die Verdächtigen die von ihnen vorgehaltenen Betäubungsmittel mit etlichen griffbereit liegenden Stichwaffen, Baseballschlägern und einem Luftgewehr abgesichert." Die beiden Drogendealer kamen vor einen Haftrichter. Die Ermittlungen in allen Fällen dauern an.