Hamburg. Der 26-Jährige raste betrunken mit dem Mietwagen über die A255. Auch die Wohnung des Brandenburgers wurde durchsucht – mit Erfolg.

Zu schnell, betrunken, mit Drogen sowie einer Schusswaffe an Bord und frischen Unfallspuren am Wagen: Besonders clever hat sich der 26-jährige Brandenburger nicht gerade angestellt, als er am Donnerstag mit einem Carsharing-BMW in Hamburg unterwegs war. "Ermittelt wird nicht nur wegen des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr, sondern insbesondere auch wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Freitag.

Der 26-Jährige überholte am frühen Donnerstagabend auf der A255 einen zivilen Funkstreifenwagen von Beamten der Kontrollgruppe Autoposer. Dabei hielt sich der Mann nicht an das Tempolimit. "Vor der stationären Geschwindigkeitsüberwachungsanlage an der Neuen Elbbrücke verringerte der Fahrer sein Tempo so weit, dass er nicht geblitzt wurde, gab anschließend aber wieder Gas", so Abbenseth.

Dealer in Mietwagen in Hamburg gestoppt – 1,23 Promille

Die Beamten dokumentierten die weitere Fahrt auf einem Video und beobachteten, wie der Fahrer augenscheinlich mehrfach auch die Kontrolle über den Share-Now-BMW verlor. Die Polizisten wollten den jungen Mann kontrollieren – doch dieser reagierte zunächst nicht auf die Anhaltesignale. Letztlich wurde der BMW im Bereich des Billwerder Neuen Deichs in Rothenburgsort gestellt.

Der 26-Jährige gab demnach zu, sich betrunken und unter Drogen hinters Steuer gesetzt zu haben. Ein vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,23 Promille. Zudem entdeckten die Beamten in dem Auto eine Schreckschusswaffe, geringe Mengen Marihuana, mutmaßliches Dealgeld und einen Teleskopschlagstock.

Wohnung des Brandenburgers durchsucht – Drogen sichergestellt

Offenbar hatte der 26-Jährige darüber hinaus kurz zuvor einen Unfall. "Da das Auto frische Unfallspuren aufwies, wurde der BMW 118i sichergestellt und zum Verwahrplatz der Polizei transportiert", sagte Abbenseth. Ein möglicher Unfallort konnte bislang jedoch nicht identifiziert werden.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hamburg ließen die Beamten durch die örtlich zuständige Polizei auch seine Wohnung im Landkreis Dahme-Spreewald durchsuchen. Mit Erfolg: Es wurden unter anderem weitere Betäubungsmittel und mehrere hundert Euro mutmaßliches Dealgeld sichergestellt.

Dem Brandenburger wurde eine Blutprobe entnommen. Er wurde erkennungsdienstlich behandelt und anschließend mangels Haftgründen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Ermittlungen gegen ihn dauern an.