Dänischenhagen/Kiel . 47-jähriger Zahnarzt soll drei Menschen getötet haben. Bekannter des Verdächtigen will Waffenteile für ihn versenkt haben.
Nach den tödlichen Schüssen auf eine Frau und zwei Männer in Dänischenhagen und Kiel habenTaucher am Mittwoch ein weiteres Waffenteil aus dem Nord-Ostsee-Kanal geborgen. „Bei einem Teil sind wir sicher, dass es zu der Waffe gehört, die wir gesucht haben“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Bei einem weiteren gefundenen Teil sei dies noch nicht sicher.
Zwei Tauchteams waren am Vormittag nach einem Hinweis in Höhe der alten Levensauer Hochbrücke in Kiel im Einsatz. Dafür musste der Schiffsverkehr an der Stelle des Kanals vorübergehend eingestellt werden.
Bekannter des Verdächtigen will Waffen versenkt haben
Ein Bekannter des Verdächtigen hatte angegeben, für den Tatverdächtigen Waffenteile in Eckernförde, in der Kieler Förde und in Höhe der alten Levensauer Hochbrücke am Kanal versenkt zu haben, wie Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Dienstag sagte. Bereits am Freitag hatten Taucher Waffenteile im Hafenbecken von Eckernförde gefunden. Auch in der Kieler Förde wurden sie fündig.
Ein 47-jähriger Deutscher steht im Verdacht, am 19. Mai seine von ihm getrennt lebende 43 Jahre alte Ehefrau und einen zehn Jahre älteren Mann in einem Haus in Dänischenhagen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sowie einen 52 Jahre alten Bekannten in Kiel getötet zu haben. Der Mann hatte sich noch am Abend in Hamburg der Polizei gestellt. Er sitzt seit dem 20. Mai in Untersuchungshaft. Vor dem Haftrichter ließ er durch seinen Verteidiger erklären, dass er die Taten nicht bestreite.
Schüsse in Dänischenhagen
Tödliche Schüsse in Dänischenhagen: Taucher suchen Waffe
Bei seiner Festnahme in Hamburg hatte der Mann eine Schusswaffe bei sich. Polizei und Staatsanwaltschaft machten bislang keine Angaben, um was für Waffenteile es sich handelt, die an verschiedenen Stellen versenkt wurde. Bimler sagte, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass bei den Taten ein zweiter Täter beteiligt war. Die Obduktion der Opfer ist zwar bereits abgeschlossen, der Obduktionsbericht lag am Dienstag aber noch nicht vor.
Neben dem Motiv des mutmaßlichen Täters sind weitere Fragen offen. So sei nach wie vor nicht geklärt, ob Dänischenhagen oder Kiel der erste Tatort war, sagte Bimler. Unklar sei zudem, woher der Mann die Waffe hatte.