Hamburg. Die Männer reisten per Mietwagen durch ganz Deutschland. Fünf Fälle in Hamburg. So verschafften sie sich Zutritt.

Um in Wohnungen und Häuser zu gelangen haben sich zwei 33 und 34 Jahre alte Männer in mehreren Fällen als Architekten ausgegeben. Ihre Masche: Sie behaupteten, dass sie auf Baustellen „nebenan“ tätig seien und von dort einen Schaden am Dach des Gebäudes gesehen hätten, in denen ihre Opfer wohnen. In zehn Fällen bekamen sie so Zutritt.

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass es sich bei den beiden Männern um professionell agierende Kriminelle aus Nordrhein-Westfalen handelt, die per Mietwagen durch ganz Deutschland reisten, um in verschiedenen Städten Beute zu machen. In Hamburg waren sie mindestens zweimal – jeweils für eine knappe Woche.

Das Duo quartierte sich in Hotels ein und zog von dort los. Dabei suchten die Männer immer zur Mittagszeit gezielt Wohnungen älterer Menschen aus. Fünf Fälle in Hamburg wurden bekannt. Hier war das älteste Opfer ein 97 Jahre alter Mann. Das jüngste Opfer ist 78 Jahre alt. Außerdem kann die Polizei fünf weitere Taten in anderen Städten belegen, darunter Frankfurt am Main und Aachen. Bei ihren Taten hatten es die Trickdiebe vor allem auf Schmuck oder Bargeld abgesehen.

Trickdiebe sind in Hamburg weiterhin häufig erfolgreich

Der Gesamtwert der Beute liegt bei mehreren Tausend Euro. Die Staatsanwaltschaft Hamburg erhielt Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der beiden Männer in Meerbusch und Geldern (Nordrhein-Westfalen). Außerdem konnte gegen den jüngeren Trickdieb, Giorgios G., ein Haftbefehl erwirkt und auch vollstreckt werden.

Trickdiebe sind weiterhin häufig erfolgreich. Im vergangenen Jahr wurden 402 Taten angezeigt, bei denen falsche Handwerker vor den Türen ihrer Opfer standen. Bei jeder zweiten Tat kamen die Trickdiebe in die Wohnung und machten Beute, insgesamt rund 365.000 Euro. Mit dem Enkeltrick versuchten Trickdiebe in 524 Fällen Kasse zu machen. In lediglich 15 Fällen klappte das. Die Beute betrug rund 245.000 Euro.

Schockanrufer waren in acht von 181 Fällen „erfolgreich“. Häufig tischen sie ihren Opfern die Mär vom Verwandten auf, der im Gefängnis sitze oder schwer erkrankt sei – und bitten um Geld für die Medikamente oder die Kaution. Mit dieser Masche erbeuteten sie rund 120.000 Euro. 2,7 Millionen Euro erschlichen Kriminelle, die sich am Telefon als Polizisten oder Staatsanwälte ausgaben. 3657 Taten wurden bekannt.