Hamburg. Über den Schnee hatte sich der 22-Jährige wohl keine Gedanken gemacht. Auch weitere Details verrieten den jungen Mann.

"Dümmer als die Polizei erlaubt": In diese Kategorie dürfte ein 22-Jähriger fallen, der in der Nacht zum Dienstag in einen Supermarkt in Bramfeld eingebrochen ist. Mit seiner Beute – vier Flaschen Wodka – stapfte er durch den Schnee zu zwei Freunden. Viel einfacher hätte er es der Polizei wohl nicht machen können: Seine Fußspuren führten die Beamten direkt zu seinem Unterschlupf.

Um 00.48 Uhr löste der Alarm eines Discounters an der Haldesdorfer Straße aus. Als die Polizei vor Ort eintraf, stellten die Beamten fest, dass eine Scheibe neben der Eingangstür eingeschlagen worden war. "Dass sich offenbar auch jemand in dem Geschäft aufgehalten hatte, ließ eine frische Schuhabdruckspur vermuten", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Dienstag.

Einbrecher hinterlässt am Tatort Fußspuren im Schnee

Besonders unauffällig ging der Täter auch im Laden nicht vor: In der Spirituosenabteilung lag ein Wodka-Karton vor dem Regal. "Ob allerdings etwas entwendet worden war, ließ sich zunächst nicht abschließend feststellen", so Abbenseth.

Nicht einkalkuliert hatte der 22-Jährige bei seinem Plan, dass es während seines Einbruchs bereits seit einiger Zeit geschneit hatte und die Gehwege und Straßen im Umfeld bereits mit einer dünnen Schneedecke überzogen waren. Jeder Hobby-Sherlock-Holmes wäre vor Ort vermutlich über die frischen Fußspuren vor dem Geschäft gestolpert, die zu dem Schuhabdruck in dem Supermarkt passten.

Täter läuft mit Beute ordnungsgemäß über Zebrastreifen

"Diese führten knapp einen halben Kilometer von dem Discounter bis zu einem Mehrfamilienhaus im Willi-Nissen-Ring", sagte Abbenseth. "Dabei war im Verlauf selbst ein leicht mit Schnee bedeckter Zebrastreifen ordnungsgemäß überquert worden." So führte der Täter die Polizei direkt bis vor eine Wohnungstür.

In der Wohnung trafen die Beamten auf drei junge Männer – doch nur einer von ihnen war "wetterangepasst bekleidet" und trug noch Jacke und Schuhe. "Mit der Tat konfrontiert, gestand der 22-jährige Mann sogleich, den Einbruch begangen und vier Flaschen Wodka gestohlen zu haben", so Abbenseth. Ein von ihm freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,62 Promille.

Die Beamten stellten die vier Flaschen Wodka als Beweismittel sicher. Der mutmaßliche Einbrecher durfte bei den anderen Männern in der Wohnung bleiben, da gegen ihn keine Haftgründe vorlagen. Die Ermittlungen dauern an.