Hamburg. Großeinsatz der Feuerwehr: Boote standen in Flammen, Gasflaschen explodierten. Anwohner sollten Fenster geschlossen halten.
Es ist das dritte Großfeuer innerhalb einer Woche in Hamburg: Mitten in der Stadt brannten am Freitagabend am Goldbekkanal mehrere Lagerhallen und Bootsschuppen lichterloh. Als die Feuerwehr eintraf, standen zwei von mehreren Bootslagerhallen, mit den Außenmaßen von circa 70 x 50 Metern, bereits in Flammen. Explosionen von Gasflaschen waren zu hören. Klein- und Sportboote aus Holz und Kunststoffen brannten und der starke Funkenflug und meterhohe Flammen waren weithin sichtbar.
Das Feuer war aus noch ungeklärter Ursache in einer Lagerhalle in einer Bootswerft am Poßmoorweg in Winterhude ausgebrochen. Das Feuer habe sich am Freitagabend auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern rasant ausgebreitet und die Hallen vollständig zerstört, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Verletzt wurde niemand.
Die Nachlöscharbeiten auf dem rund 40 auf 50 Meter großen Einsatzgelände dauerten jedoch auch am Sonnabendvormittag noch an. Die Sperrung der Barmbeker Straße ist inzwischen wieder aufgehoben, teilt der Lagedienst der Polizei am Morgen mit. Die Brandermittler der Polizei werden im Laufe des Tages der Ursache des Feuers auf den Grund gehen.
Der Alarm ging am Freitag um 22.09 Uhr bei den Rettungskräften ein. Die Feuerwehr war zunächst mit drei Löschzügen vor Ort. "Mehrere Bootshallen brennen in voller Ausdehnung", sagte Feuerwehrsprecher Torsten Wesselly dem Abendblatt am Abend. Mehrere Druckgasbehälter waren explodiert. "Wir sind mit etwa 100 Einsatzkräften vor Ort." Zwei Drittel der Hallenkonstruktion stürzten ein.
Wie die Feuerwehr mitteilt, gingen in der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg über die Notrufnummer 112 im Verlauf weit über hundert Notrufe von besorgten Bürgern mit Feuermeldungen ein, die mit diesem Brandereignis zusammenhingen.
Großbrand in Winterhude: Bootswerft und Lagerhalle gehen in Flammen auf
Für Anwohner bestand keine Sorge, trotz der engen Wohnbebauung, so Wesselly. Sie wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, da mit einer starken Rauchentwicklung und Funkenflug zu rechnen war. Zudem könnten durch die Explosion der Druckgasbehälter Teile herumfliegen, hieß es über die Warn-App Nina. Auch Klimaanlagen sollten ausgeschaltet bleiben.
Die Feuerwehr konnte eine Ausbreitung des Feuers verhindern und die Flammen gegen 0.30 Uhr löschen. "Die Nachlöscharbeiten sind aber langwierig und werden uns noch mehrere Stunden beschäftigen", so Wesselly.
Aufgrund der starken Rauchgasbelastung blieb die Warnung, Türen und Fenster geschlossen zu halten, auch in der Nacht und am frühen Sonnabendmorgen bestehen. Gegen zehn Uhr wurde die amtlichen Warnung aufgehoben. Laut Feuerwehr könne es jedoch weiterhin im direkten Umfeld des Brandortes zu einer leichten Rauchentwicklung kommen.
Insgesamt waren rund 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg mit drei Löschzügen der Berufsfeuerwehr und acht Freiwillige Feuerwehren sowie diverse Lösch-, Hubrettungs- und Sonderfahrzeuge im Einsatz.