Hamburg. Beamte stellten falsche Papiere sicher. Kaum entlassen, klingelte der Mann wieder bei der Polizei, um einen Diebstahl anzuzeigen.

Ein stark alkoholisierter Mann hat am Bundespolizeirevier im Hamburger Hauptbahnhof geklingelt, konnte aufgrund seiner Alkoholisierung von mehr 2,5 Promille allerdings keinen Grund dafür nennen. Er sei zunächst in Schutzgewahrsam genommen worden, teilte die Bundespolizei am Sonntag mit.

Demnach klingelte der 36-Jährige am Sonnabendmorgen gegen 6.45 Uhr beim Bundespolizeirevier. Bundespolizisten nahmen den Mann in Empfang und fragten ihn, was sie für ihn tun könnten. Der Mann konnte keine verständliche Antwort geben, augenscheinlich war er stark alkoholisiert. Im Laufe des Gesprächs wurde er zunehmend aggressiver, außerdem zeigte er starke Ausfallerscheinungen.

Kaum auf freiem Fuß, ging der Mann wieder zur Polizei

Die Beamten boten ihm einen freiwilligen Atemalkoholtest an, dieser ergab einen Wert von über 2,5 Promille. "Aufgrund der nicht mehr gegebenen Wegefähigkeit wurde der Mann zu seinem eigenen Schutz in Gewahrsam genommen", heißt es in der Mitteilung der Bundespolizei. "Zu seinen Personalien habe der Betrunkene keine Angaben machen wollen." Daraufhin sei er nach einem Ausweisdokument durchsucht worden. Die Beamten wurden schließlich fündig. Der vermeintliche Personalausweis war allerdings gefälscht. Der gefälschte Ausweis wurde sichergestellt, gegen den Mann ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung eingeleitet. Nachdem der Mann ausgenüchtert hatte, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der eben Entlassene suchte schnurstracks die Sicherheitswache von Bundes- und Landespolizei im Hauptbahnhof auf, um den Diebstahl seines Personalausweises anzuzeigen. Nachdem ihm durch die Beamten erklärt worden war, dass es sich bei dem vermeintlichen Diebstahl um eine Sicherstellung gehandelt hätte, er mittels Unterschrift nach erfolgter Ausnüchterung der Sicherstellung zugestimmt hätte und der Ausweis Beweismittel im Strafverfahren sei, verließ dieser wieder die Polizeiwache. Der gefälschte Personalausweis befindet sich mittlerweile als Beweismittel in der Strafakte des Mannes.