Hamburg. Ehemaliger Polizist gibt Bierdosenwurf zu – dann muss der Prozess wegen der Anzahl der Medienvertreter abgebrochen werden.
Knapp drei Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg hätten sich ein damaliger Münchner Polizist und seine Begleiterin am Freitag vor dem Amtsgericht Altona verantworten sollen – coronabedingt ist der Prozess aber um eine Woche verschoben worden: Weil mehrere Medienvertreter entgegen vorheriger Absprachen nicht in den Gerichtssaal gelassen wurden, um die Abstandsregeln einhalten zu können, wurde das Verfahren vertagt.
Die Anklage wirft ihnen versuchte gefährliche Körperverletzung und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor. Der heute 38-Jährige war laut Gerichtssprecher am 6. Juli 2017 privat in der Hansestadt und besuchte seine Freundin. Das Paar soll am Rande der Proteste gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs zeitgleich gezielt jeweils eine Bierdose von einer Überführungsbrücke auf Polizisten geworden haben.
Angeklagte geben Bierdosenwürfe zu
Beide haben vor Abbruch der Verhandlung Erklärungen von ihren Verteidigern verlesen lassen, in denen sie den Wurf jeweils einer Bierdose zugeben, aber beteuern, sie hätten niemanden verletzen wollen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die Bierdose des Angeklagten voll, die der Angeklagten zur Hälfte gefüllt. Es sei aber niemand getroffen und verletzt worden. Das Gericht hat zwei Fortsetzungstermine anberaumt.