Hamburg. Der VHH-Bus blieb über der Rolltreppe hängen, ein Mann wurde durch Glassplitter verletzt. Die Fahrerin kam ins Krankenhaus.

Am Bahnhof Bergedorf ist es am Mittwochmittag zu einem spektakulären Unfall gekommen: Ein Gelenkbus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) ist in den Busbahnhof gekracht. Wie die Polizei mitteilte, durchbrach das Fahrzeug gegen 13.45 Uhr die Glaswand zur Eingangshalle. Der Bus hing mit der Vorderachse über den Rolltreppen.

Der Bus der Linie 8890 habe gegen 14 Uhr nach Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) aufbrechen sollen, sagte VHH-Sprecherin Anja Giercke. Auf dem Weg zum Abfahrtsbereich sei er aber nach rechts ausgebrochen, über den Kantstein und durch die Glasfassade gefahren.

Zur Unglücksursache konnte Giercke nichts sagen. Gerüchte, wonach die 58 Jahre alte Fahrerin einen Herzinfarkt gehabt habe und es daher zum Unfall gekommen sei, dementiert die Unternehmenssprecherin.

Bus am Bahnhof Bergedorf verfehlt Passant nur knapp

Die Busfahrerin zog sich leichte Prellungen und Schürfwunden zu, sie erlitt auch einen Schock und kam in ein Krankenhaus. Es gehe ihr aber den Umständen entsprechend gut. "Es ist eine sehr erfahrene und kompetente Fahrerin, die seit Jahren für uns fährt und auf die wir uns hundertprozentig verlassen können", betont Giercke.

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Im Bus hätten sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Fahrgäste aufgehalten. Ein Passant erlitt leichte Verletzungen durch herumfliegende Glassplitter. „Wir haben mächtig Glück gehabt“, sagte Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger. Der Bus habe den Mann nur knapp verfehlt.

Rolltreppe außer Betrieb: "Unwahrscheinliches Glück"

Auch VHH-Sprecherin Giercke sprach gegenüber dem Abendblatt von "unwahrscheinlichem Glück, dass nicht mehr Menschen verletzt wurden". Die Rolltreppe sei zum Unfallzeitpunkt nämlich außer Betrieb gewesen, sodass sich dort keine Personen befunden hätten.

Die Feuerwehr sicherte das Fahrzeug gegen ein Abrutschen, bis der Bus behutsam geborgen werden konnte, um das Gebäude nicht weiter zu beschädigen. "Wir hatten noch keine Möglichkeit, das Fahrzeug zu untersuchen", so Giercke. Man gehe laut Feuerwehr bei der Unfallursache bisher von einem technischen Defekt aus.

ZOB Bergedorf schneller wieder in Betrieb als befürchtet

Der Busbahnhof Bergedorf kann nach einer Untersuchung durch einen Statiker ab Betriebsbeginn am Donnerstag wieder normal bedient werden. Zunächst war befürchtet worden, dass für mehrere Tage Ersatzhaltestellen eingerichtet werden müssten.

Die Höhe des Schadens sei noch unklar. Der etwa 18 Tonnen schwere Bus mit 45 Sitz- und 60 Stehplätzen wurde sichtbar im Frontbereich, an der vorderen Tür und den Seitenscheiben beschädigt. Mit schwerem Gerät wurde er von Kräften der Feuerwehr und eines Spezialunternehmens geborgen – erst nach fünf Stunden war der Einsatz beendet. Der Bus wird nun von der Polizei untersucht.