Hamburg. Ein Motorrad- und zwei Autofahrer müssen sich um Parkplatzsuche und Benzinpreise vorerst keine Gedanken mehr machen.

Erst rasen, dann abhauen und schließlich auch noch das Motorrad verstecken. Immerhin hatte der 36-Jährige, der am Montagnachmittag in einem Polizeikommissariat erschien, nicht auch noch Kokainreste an der Nase oder THC im Blut – im Gegensatz zu zwei Autofahrern, die ebenfalls im Laufe des Montags von der Hamburger Polizei zu Fußgängern befördert wurden.

Die Honda CB1300 fiel der Besatzung eines zivilen Streifenwagens am Nachmittag auf der Neuländer Straße auf, weil der Fahrer auf einem Rad durch die Gegend fuhr – ein selbst für Laien untrügliches Anzeichen dafür, dass unter dem Helm die Ansicht vorherrscht, die Regeln würden nur für alle anderen gelten.

Mit höchstmöglicher Geschwindigkeit geflüchtet

Diese Hypothese bestätigte sich schnell: Auf seinem Weg in die Innenstadt "überschritt der Fahrer immer wieder deutlich die zugelassene Höchstgeschwindigkeit, führte eine weitere Fahrt auf einem Rad durch, durchfuhr einen Baustellenbereich bei erlaubten 60 km/h mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit, nutzte jede Gelegenheit, um rechts und links zu überholen, schlängelte sich an Fahrzeugen vorbei und überfuhr durchgezogene Linien", so Polizeisprecher Daniel Ritterskamp.

Als der Motorradfahrer an einer Ampel in der Amsinckstraße halten musste, wollten die Beamten sich gern mit ihm über seine Fahrweise unterhalten – dieser Vorschlag stieß auf wenig Gegenliebe, man machte sich mit höchstmöglicher Geschwindigkeit aus dem Staub. Doof bloß, dass man anhand des Kennzeichens Rückschlüsse darauf ziehen kann, wem die Maschine gehört: Während die Durchsuchung von Wohnung und Garage des Besitzers angeordnet wurde, erschien der 36-Jährige bei der Polizei und gab an, nicht nur Halter, sondern auch Fahrer der Honda zu sein.

Verschwunden bleibt allerdings das Motorrad. Das braucht der Mann aber ohnehin so schnell nicht wieder – ob er tatsächlich gefahren ist oder für einen unbekannten Dritten die Strafe auf sich nimmt, ist vorerst ebenfalls unbekannt.

Mit Kokainresten an der Nase in die Polizeikontrolle

Bekannt sollte aber sein, dass sich Drogen und das Führen von Fahrzeugen nicht allzu gut vertragen. Bei dem 42 Jahre alten Volvofahrer, der am Nachmittag auf der A7 zwischen Hausbruch und Waltershof statt der erlaubten 120 km/h 160 km/h fuhr, ist diese eigentlich ganz einfach zu merkende Regel anscheinend noch nicht angekommen: "Bei der anschließenden Kontrolle wies der Fahrer nicht nur erhebliche körperliche Mängel auf, die auf zeitnahen Konsum von Betäubungsmittel hindeuteten, sondern er hatte zudem auch noch weiße Anhaftungen an der Nase" , erklärt Ritterskamp.

Ähnlich unverantwortlich verhielt sich ein 22 Jahre alter Fahranfänger, der am Abend die Geschwindigkeitsbegrenzungen in einem Baustellenbereich auf der A7 auch nicht mehr so genau erkennen konnte: 94 statt 60 km/h, da schaut man als Polizeibeamter doch gern noch einmal genauer hin. Tatsächlich konnten beim Jungspund am Steuer seines Chevrolet "ebenfalls körperliche Mängel" festgestellt werden, die darauf hindeuten, dass nicht nur legale Substanzen im Körper kursieren. Tatsächlich reagierte auch bei dem 22-Jährigen – der seinen Führerschein erst seit etwas weniger als zwei Jahren hat – der Drogenschnelltest positiv: Allerdings nicht auf Kokain, sondern auf THC, also Marihuana.

Dass auch die Führerscheine dieser beiden Männern beschlagnahmt wurden, dürfte maximal sie selbst überraschen.