Hamburg. Der Mieter der Wohnung, in der die Leiche des 29-Jährigen gefunden wurde, gab an, Matheus A. sei an einer Überdosis Drogen gestorben.

Starb der 29 Jahre alte Brasilianer, dessen bereits stark verweste Leiche am Sonntag in der Wohnung eine Italieners am Venusberg (Hamburg-Neustadt) entdeckt wurde, an einer Überdosis Drogen? Das behauptet zumindest der 45-jährige Tatverdächtige, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt.

Ob Rauschgift die Todesursache gewesen sein kann, sollen nun die Untersuchungen der Rechtsmedizin klären. Die Ergebnisse einer toxikologischen Untersuchung stehen zwar noch aus, doch nach Informationen des Abendblatts gehen die Ermittler bei der Aussage des 45 Jahre alten Altenpflegers von einer sogenannten Schutzbehauptung aus.

Endgültig geklärt ist seit Freitag hingegen die Identität des Toten: Die Polizei teilte mit, dass es sich bei der Leiche "zweifelsfrei" um den seit September vermissten Mann handele. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den Verdächtigen Mieter der Wohnung einen Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erwirkt.

Vermisster Brasilianer – Polizei entdeckte abgedeckte Leiche

Der Brasilianer Matheus A., der seit dreieinhalb Jahren in Deutschland lebte, wurde seit dem 21. September 2019 vermisst und bereits intensiv in Hamburg gesucht, unter anderem mit Tauchern. Ein Zeugenhinweis hatte zu der Wohnung am Venusberg geführt. Dort hatten Polizisten die abgedeckte Leiche in einem abgeschlossenen Raum in einer Erdgeschosswohnung entdeckt.

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Der Leichnam war bereits so stark verwest, dass eine Todesursache bislang nicht festgestellt werden konnte. Schon die Klärung der Identität zog sich mehrere Tage hin, auch weil die Polizei dafür nicht auf Hilfsmittel wie DNA oder ein Zahnschema zurückgreifen konnte.

Matheus A. wollte in einen Club an der Süderstraße

Die Familie des 29 Jahre alten Informatikers hatte Matheus A. bereits am 21. September 2019 als vermisst gemeldet. Zuvor hatte er davon gesprochen, an jenem Abend in den Club „Südpol“ an der Süderstraße in Hamm zum Feiern gehen zu wollen. Ob Matheus A. sich tatsächlich auf den Weg machte oder dort ankam, ist unklar. Um 19.26 Uhr gab Matheus A. am Abend seines Verschwindens sein letztes Lebenszeichen ab. Am Montag darauf erschien der Vermisste nicht mehr zur Arbeit.