Hamburg. Wer falsch mit Feuerwerk herumhantiert, kann sich und andere gefährden. Die Feuerwehr rechnet mit bis zu 1200 Einsätzen.

Die gleiche Prozedur wie jedes Jahr: Kleinere und größere Brände sind die traurige Begleiterscheinung des Jahreswechsels in Hamburg – weil Feuerwerkskörper unsachgemäß gezündet werden oder fehlgeleitete Raketen beispielsweise auf Balkonen, Dächern oder in Papiercontainern einschlagen. In der härtesten Nacht des Jahres, sagt Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger, sei mit bis zu 1200 Einsätzen zu rechnen.

Umso wichtiger, dass jeder, der mit Pyrotechnik herumhantiert, einige fundamentale Regeln beherzigt. Die erste und vielleicht wichtigste Regel lautet: „Hände weg von illegalem Feuerwerk“, so Unger. Zutreffend wäre auch der Satz: Hände weg durch illegales Feuerwerk. Denn in den vergangenen Jahren hat das Zünden nicht mit dem CE-Prüfsiegel zertifizierter Pyrotechnik immer wieder zu schwersten (Amputations-)Verletzungen geführt.

In der Silvesternacht die Fenster schließen

Damit verirrte Raketen keinen Brand auslösen, sollten Hamburger „sämtliche Fenster und Lüftungsklappen der Wohnung schließen“, so Unger. Das Gleiche gelte für Betriebsräume, Lager, Schuppen und Garagen. Wer Raketen in der Nähe von Reet- oder Strohdachhäusern starten möchte, muss einen Mindestabstand von 200 Metern einhalten.

Abgebrannt und frei verkauft werden dürfen nur Feuerwerkskörper der Kategorien F 1 (Knallerbsen, Tischfeuerwerk, Wunderkerzen etc.) und F 2 (Raketen, Heuler, Bengalische Lichter, etc.). Feuerwerk der Kategorie F 2 darf an Silvester nur in der Zeit zwischen 18 Uhr und 1 Uhr morgens (Neujahr) eingesetzt werden. Wer dagegen verstößt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro.

Böller niemals in der Hand halten

Ein überlegter Umgang mit Böllern und Raketen sollte eigentlich keiner Erwähnung wert sein – die Erfahrung lehrt das Gegenteil. Wieder und wieder kommt es zu schwersten, mitunter töd­lichen Verletzungen. Deshalb warnt die Feuerwehr: „Donner- und Kanonenschläge und Böller nie in der Hand halten, sondern auf den Boden legen und mit ,langem Arm‘ anzünden, danach acht Meter Abstand halten.“

Raketen sollten nur aus auf dem Boden stehenden Flaschen gestartet werden. Und: Niemals beschädigte Stockraketen erneut zünden, ihre Flugbahn ist unberechenbar. Unkalkulierbaren Risiken setzen sich auch jene aus, die Feuerwerkskörper selbst basteln oder an der gekauften Pyrotechnik herumpfuschen. Unger: „Auch beim gleichzeitigen Abbrennen mehrere Knallkörper oder der Herstellung einer zusätzlichen Verdichtung in einem Behälter drohen unvorhersehbare Gefahren.“ Sollte dennoch etwas passieren – sofort die Feuerwehr über 112 alarmieren.