Hamburg. Nach Erdogans Militäroffensive gegen eine Kurdenmiliz in Syrien gehen Hamburger auf die Straße. Die Polizei ist vor Ort.
Am Mittwochabend haben sich rund 1000 Personen zu einer spontanen Demonstration für die Freiheit des Gebiets Kurdistan in der Hamburger Sternschanze getroffen. Hintergrund waren die jüngsten Luftangriffe der Türkei auf die Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens. Es soll sich dabei auch um zivile Gebiete handeln.
Um 18 Uhr trafen sich deshalb rund 450 Personen vor der Roten Flora. Die erste Route der Demonstranten führte durch das Schanzenviertel bis zum gleichnamigen Bahnhof. Dort vereinte sich die Gruppe mit einer weiteren Demonstration, zu der die Linke wegen der Militäroffensive des Erdogan-Regimes kurzfristig aufgerufen hatte.
Pünktlich um 20 Uhr begann der Protestmarsch mit dem Ziel Bahnhof Altona. Dieser wurde über den Neuen Pferdemarkt und die Reeperbahn erreicht. Etwa 400 Kurden und 600 Unterstützer beteiligten sich an der Demonstration.
Polizei: Demonstration ist friedlich
„Im Bündnis mit islamistischen Milizen bringt Präsident Erdogan Krieg über eine friedliche Region, die erst seit Kurzem vom Terror des IS befreit ist. Das Leben von Hunderttausenden Menschen ist in Gefahr", sagte Linke-Fraktionsvorsitzende Cansu Özdemir. „Wir fordern von der Bundesregierung ein sofortiges Ende aller Waffenlieferungen und der Militärkooperation mit der Türkei."
Die Polizei war mit mindestens drei Hundertschaften vor Ort. Über die gesamte Zeit blieb die Lage nach Angaben eines Sprechers friedlich, die Beamten mussten nicht einschreiten. Gegen 19 Uhr explodierten am Bahnhof Sternschanze zwei Böller. Ein Vorfall, den der Veranstalter prompt über Lautsprecher kritisierte.
Der Verkehr in der Sternschanze war punktuell beeinträchtigt. In den kommenden Tagen sind weitere Demonstrationen geplant.