Hamburg. Fahrradstaffel kontrolliert Nutzer der Elektro-Roller. Bislang häufigstes Vergehen bestätigt sich. Aber auch Radler und Autos erwischt.

Schwerpunkt-Einsätze gegen Radfahrer sind bereits etabliert, doch jetzt behält die Hamburger Polizei eine neue Verkehrsgruppe im Auge: Die E-Scooter. Seit dem 15. Juni sind die elektrisch angetriebenen Roller im Straßenverkehr zugelassen.

Da sich vom Start weg Meldungen über verkehrswidriges Verhalten der Nutzer häuften, haben sich Beamte der Fahrradstaffel mit einem Schwerpunkteinsatz nun erstmals speziell dem "Verhalten von Führern von Elektrokleinstfahrzeugen" gewidmet.

E-Scooter dürfen nicht auf den Gehweg

Am Freitagvormittag kontrollierten die Polizisten in Altona und der Hamburger Innenstadt verstärkt E-Scooter – und hatten dabei prompt einiges zu beanstanden: Innerhalb von nur fünf Stunden wurden 15 Verstöße gegen die sogenannte "Elektrokleinstfahrzeugverordnung" festgestellt.

Häufigstes Delikt war das Befahren des Gehwegs, was sich mit den schon zuvor angestellten Beobachtungen deckte. Siebenmal wurden Rollerfahrer auf dem Bürgersteig erwischt. Erlaubt ist den bis zu 20 km/h schnellen Scootern aber lediglich die Benutzung von Radwegen.

Versicherungspflicht ist vorgeschrieben

Daran erinnerten sich zwar auch drei der kontrollierten Roller-Nutzer, die dummerweise nur in die falsche Richtung unterwegs waren. Ebenfalls dreimal wurden Fahrer erwischt, als sie bei Rot über die Ampel rollten.

Geahndet wurde außerdem zweimal fehlender Versicherungsschutz. Dieser ist für die neuen Modelle aber strikt vorgegeben. Alt genug waren aber offensichtlich alle überprüften Verkehrsteilnehmer; erlaubt ist die Nutzung von E-Scootern ab 14 Jahren.

E-Scooter: Reporterin testet Elektro-Roller

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    Auch Rad- und Autofahrer gerügt

    Im Vergleich zu Fahrradfahrern bleiben E-Roller-Nutzer trotz des losgetretenen Booms vorerst wohl weiter in der Minderheit – was auch die Zahlen zu den Radlern belegen, die am Freitag bei der Gelegenheit ebenfalls kontrolliert wurden.

    Dabei missachteten 15 Radfahrer das Rotlicht, drei fuhren auf der falschen Radwegseite. Zudem wurde ein Autofahrer gebührendpflichtig verwarnt, weil er sein Handy am Steuer nutzte. Ein anderer bekam eine Strafe für ein verbotenes Wendemanöver.

    Nicht der letzte Schwerpunkteinsatz

    Die angehaltenen Betroffenen zeigten sich nach Polizeiangaben überwiegend einsichtig. Die Fans von E-Scootern sollten sich aber darauf gefasst machen, dass die Polizei künftig häufiger kontrolliert, um für die neuen Regeln zu sensibilisieren und Fehlverhalten konsequent zu ahnden.