Hamburg. Als sein Motorrad bei der Großkontrolle sichergestellt wurde, leistete der Mann Widerstand. Die Folge: Führerscheinentzug.
Unbequemer Besuch für die leidenschaftlichen Biker der Harley Days: Die Polizei hat am Wochenende bei mehreren Großkontrollen illegal aufgemotzte Motorräder vorläufig aus dem Verkehr gezogen. Darunter war ein 42-Jähriger, der seine Yamaha mit einer chromspiegelnden Goldfolie verziert hatte und sich weitere Fehltritte leistete.
Die Beamten der Soko "Autoposer" seien an der Bergstraße in Altona auf den Mann aufmerksam geworden, sagte Polizeisprecher Ulf Wundrack auf Anfrage. "Die Folie reflektierte einfallendes Licht so stark, dass es andere Verkehrsteilnehmer blenden könnte und somit eine Gefahr darstellt." Die Beamten hätten außerdem "diverse technische Manipulationen" an dem Motorrad festgestellt. Bei der Überprüfung des 42-jährigen Fahrers stellte sich auch heraus, dass dieser offenbar unter Drogeneinfluss fuhr.
Als die Polizisten das Motorrad sicherstellen wollten, leistete der Mann zudem noch Widerstand. Ihm wurde der Führerschein entzogen. Bevor er das Motorrad eines Tages wieder in Betrieb nehmen kann, müsste er unter anderem die spiegelnde Folie entfernen und eine matte Variante anbringen.
Sechs Motorräder wegen Lärms rausgezogen
Auch an der Straße Klingberg in der Innenstadt kontrollierte die Polizei am Freitag rund 35 Biker. Bei sechs Motorrädern wurde dabei unzulässig hoher Lärm festgestellt – ihre Fahrer mussten ihr Gefährt stehen lassen. Ein weiterer Mann durfte nicht weiterfahren, weil er mit einem unverdeckten Antriebsriemen sich laut Polizei selbst gefährdete.
Bei der Aktion wurden die Hamburger Polizisten von Beamten aus Niedersachsen unterstützt. Auch ein Sachverständiger des TÜV war vor Ort. Außerdem fand eine Geschwindigkeitskontrolle an der Amsinckstraße statt – dabei wurden elf Temposünder geblitzt. Ein Motorrad war mit 83 Stundenkilometern bei erlaubtem Tempo 50 unterwegs, ein Autofahrer wurde sogar mit 97 Kilometern pro Stunde gestoppt.