Hamburg. Rentner fuhr mit seinem Mercedes bei Rot in die Herderstraße. Unter den sechs Verletzten ist auch ein neun Jahre altes Mädchen.

Bei einem Verkehrsunfall auf der Uhlenhorst sind am Montagnachmittag mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen fuhr ein 82-jähriger Autofahrer gegen 15.45 Uhr mit seinem Mercedes über eine rote Ampel in eine Fußgängergruppe, die gerade die Herderstraße überqueren wollte. Dabei wurden fünf Erwachsene und ein neunjähriges Mädchen teils schwer verletzt.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen befand sich die Neunjährige und zwei 22 und 25 Jahre alte Frauen in der Herderstraße. "In Höhe der Grillparzerstraße wollten die drei Fußgängerinnen die Herderstraße an der dortigen Grün zeigenden Fußgängerampel überqueren", sagte Polizeisprecher Rene Schönhardt am Dienstag. Der 82-Jähriger war mit seinem Mercedes Benz auf der Herderstraße in Richtung Winterhuder Weg unterwegs, als er die rote Ampel missachtete und in die Menschengruppe fuhr.

82-Jähriger darf Führerschein behalten

"Das neunjährige Mädchen wurde auf die Motorhaube geladen und anschließend zu Boden geschleudert", sagte Polizeisprecher Schönhardt. Das Kind erlitt schwere innere und äußere Verletzungen und musste unter notärztlicher Begleitung in ein Krankenhaus gebracht werden – Lebensgefahr besteht aber nicht. Die beiden anderen Fußgängerinnen wurden leicht verletzt und kamen ebenfalls in ein Krankenhaus. Vier Zeugen des Unfalls erlitten einen Schock und wurden vor Ort vom Kriseninterventionsteam des DRK und der Feuerwehr betreut.

Zur Verkehrsunfallaufnahme wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Bei der Vermessung des Unfallortes kam ein 3D-Scanner zum Einsatz. Die Herderstraße wurde von 16 bis 19 Uhr zwischen der Weidestraße und Mozartstraße voll gesperrt. Das führte auch in den umliegenden Straßen auf der Uhlenhorst in Richtung Sierichstraße und in Barmbek-Süd in der Weidestraße sowie dem angrenzenden Komponistenviertel zu Staus und stockendem Verkehr.

Der 82-jährige Mercedes-Fahrer musste einen standardisierten Fahrsicherheitstest absolvieren. Das Ergebnis: negativ. Das bedeutet, dass der Rentner seinen Führerschein zumindest vorerst behalten darf. Die Ermittlungen dauern an. „Wir gehen nicht davon aus, dass das Verhalten des Autofahrers vorsätzlich war“, hieß es am Montag vonseiten des Lagedienstes der Polizei.