Hamburg . Rettungskräfte müssen an einem Wasser-Rückhaltebecken einen Mann wiederbeleben, der sein Kind aus dem Teich retten wollte.

Dramatische Szenen in Neugraben-Fischbek: In der Nähe der Flüchtlingsunterkunft Am Röhricht ist am späten Montagabend ein fünf Jahre alter Junge in ein Regenrückhaltebecken gestürzt. Er konnte offenbar nicht schwimmen. Sein Vater (38) rannte verzweifelt hinterher und versuchte, ihn zu retten. Dabei erlitt er einen Herz-Atem-Stillstand.

Augenzeugen riefen um 20.35 Uhr Feuerwehr und Polizei, diese lösten sofort einen Großalarm aus. Auch ein Rettungshubschrauber wurde angefordert. Die eingetroffenen Einsatzkräfte fanden zunächst den leblosen Körper des Vaters. Der 38-Jährige hatte vermutlich vor Aufregung einen Herzstillstand erlitten und war an Land zusammengebrochen. Die hinzugerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehr begannen zunächst mit der Reanimation des Mannes. Erst dann erfuhren sie, dass ein Junge in den Teich gefallen war und forderten einen Rettungshubschrauber und Taucher an.

Fünfjähriger und sein Vater schweben in Lebensgefahr

Die Retter brachten den Mann in eine Klinik. Auf der Fahrt dorthin wurde versucht, ihn zu reanimieren. Wenig später gelang es Tauchern, den leblosen Fünfjährigen aus dem Wasser zu holen. Wie lange er dort gelegen hatte, war zunächst unklar.

Helfer an dem Teich in Neugraben.
Helfer an dem Teich in Neugraben. © Andre Zand-Vakili

Auch bei ihm bemühten sich die Helfer – inzwischen waren auch Rettungsschwimmer der DLRG in Neugraben eingetroffen – um eine Wiederbelebung. Vater und Sohn wurden ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei schwebten am Dienstagnachmittag sowohl der Junge als auch der Vater noch in Lebensgefahr. Der Fünfjährige soll vermutlich beim Spielen in den Teich gestürzt sein. Offenbar hatte sein Bruder den Vater alarmiert.

Der Einsatz der Feuerwehr dauerte 3 Stunden. Die Angehörigen wurden vom Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreut, die insgesamt 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr durch die Notfallseelsorge.

Erst im August vergangenen Jahres waren zwei Jungen im Alter von fünf und sechs Jahren in einem Regenrückhaltebecken in Glinde (Kreis Stormarn) ertrunken.