Hamburg. Hamburger Polizeistatistik 2018: Auch Wohnungseinbrecher machen Beute im Wert von fast zehn Millionen Euro.

Wohnungseinbruch ist das große Thema der Polizei, wenn es um Diebstahl geht. Tatsächlich wurde im vergangenen Jahr durch Autodiebstähle fast viermal so viel Beute gemacht. Rund 35,8 Millionen Euro betrug der Wert der 1766 in Hamburg gestohlenen Autos. Bei den 4601 Wohnungseinbrüchen wurde insgesamt eine Beute im Wert von 9,72 Millionen Euro gemacht. Hier die einzelnen Delikte auf einen Blick:


Wohnungseinbruch

Bei den 2456 vollendeten und 2145 versuchten Wohnungseinbrüchen wurde Beute in Höhe von genau 9.723.603 Euro gemacht. Das sind im Schnitt 3959 Euro Beute. In 30 Fällen betrug der Wert der Beute jeweils mehr als 50.000 Euro. In 44 Fällen waren es mehr als 25.000 Euro. In 805 Fällen wurde Beute im Wert von 500 bis 2500 Euro erlangt. Das ist die größte Gruppe. Die Aufklärungsquote lag bei 8,5 Prozent. Insgesamt konnten 306 Tatverdächtige ermittelt werden. Unter ihnen waren auch sechs Kinder. 204 Tatverdächtige waren Ausländer, 102 hatten einen deutschen Pass. Gemessen an der Gesamtbevölkerung war der Tatverdächtigenanteil von Ausländern mehr als zehnmal so hoch wie der der Deutschen.

Autodiebstahl
1537 vollendete und 229 versuchte Autodiebstähle machen zwar nur einen Anteil von 0,8 Prozent an der Gesamtkriminalität in Hamburg aus. Durch Autodiebstahl wurden aber 22,6 Prozent der gesamten Beute erlangt. 23.261 Euro war durchschnittlich jeder Wagen wert, der in Hamburg gestohlen wurde. Die meisten gestohlenen Autos, 656, hatten einen Wert von 5000 bis 25.000 Euro. Die Aufklärungsquote betrug 10,8 Prozent. Die Zahl der tatverdächtigen Deutschen war mit 102 genauso hoch wie die Zahl der ausländischen Tatverdächtigen.

Autoaufbruch
10.157.167 Euro Beute und damit mehr als durch Wohnungseinbruch, wurden im Jahr 2018 durch 14.666 Autoaufbrüche in Hamburg erlangt. Die Aufklärungsquote liegt bei lediglich 2,8 Prozent. Es ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Es wurden 243 Tatverdächtige ermittelt. 147 davon sind Ausländer. Der durchschnittliche Schaden betrug 794 Euro. Der Anteil der Fälle, in denen Beute im Wert von weniger als 15 Euro gemacht wurde, ist mit 4508 Fällen extrem hoch. In vielen Fällen wurde offenbar ein Auto aufgebrochen und nur „Kleinkram“ erbeutet.

Fahrraddiebstahl
13.364 Fahrräder im Gesamtwert von rund sieben Millionen Euro wurden in Hamburg im vergangenen Jahr gestohlen. In 354 weiteren Fällen blieb es beim Versuch. 522 Euro war ein gestohlenes Fahrrad im Durchschnitt wert. In einem Fall wurde ein Fahrrad im Wert von mehr als 25.000 Euro gestohlen. In 36 Fällen war das gestohlene Fahrrad zwischen 5000 und 25.000 Euro wert. Offenbar kommen auch viele „Schrotträder“ weg. In 3114 Fällen wurde der Wert der Beute von der Polizei mit weniger als 15 Euro beziffert.

T aschendiebstahl
330 Euro erbeutete ein Taschendieb in Hamburg im vergangenen Jahr durchschnittlich pro Tat. Insgesamt kam bei den 13.826 Taten so Beute im Wert 4.505.741 Euro zusammen. In einem Fall erbeutete ein Taschendieb mehr als 25.000 Euro. In 77 Fällen waren es mehr als 5000 Euro. Die Aufklärungsquote betrug 4,3 Prozent. 432 der 543 ermittelten Tatverdächtigen waren Ausländer.


Vermögensdelikte

34.862 der in 2018 in Hamburg registrierten Vermögens- und Fälschungsdelikte waren „vollendete“ Taten mit unterschiedlich hoher Beute. Die Aufklärungsquote ist mit 55,9 Prozent hoch. Insgesamt wurden 16.282 Tatverdächtige ermittelt. Die meisten von ihnen, 8473, haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Insgesamt wurden durch solche Delikte 56.138.434 Millionen Euro erbeutet. In 295 Fällen betrug die Beute mehr als 25.000 Euro. Meistens, in 10.658 Fällen, lag sie zwischen 50 und 250 Euro. Durchschnittlich wurden pro vollendetem Fallmehr als 1600 Euro erbeutet.


Gewaltkriminalität
7670 Fälle von Gewaltkriminalität wurden im vergangenen Jahr in Hamburg erfasst. Dazu gehören auch 59 Fälle von Mord und Totschlag. Die Zahl der Opfer von Gewalttaten liegt mit 8745 höher als die Zahl der Fälle. Ein Viertel von ihnen waren Frauen. Beute kann in der Regel nur bei den Raubdelikten erlangt werden, die mit 1989 Fällen gut ein Viertel der Gewaltkriminalität ausmachen. Die Aufklärungsquote bei der Gewaltkriminalität ist mit 68 Prozent hoch. 6356 Tatverdächtige, darunter 3060 Ausländer wurden 2018 ermittelt. Die Beute bei Gewalttaten wird von der Polizei mit 1.952.374 Euro beziffert. Das waren bei vollendeten Taten im Schnitt 855 Euro.

Ist ein Schaden nicht zu beziffern, setzt die Polizei einen Euro an

Die Polizei zieht zur Ermittlung der Schadenswerte den Zeitwert der gestohlenen Gegenstände heran. Weitere Sachschäden, die beispielsweise durch einen Einbruch oder Autoaufbruch entstehen, werden nicht eingerechnet. Kann ein Schaden nicht beziffert werden, beispielsweise, wenn aus einem aufgebrochenen Wagen „Kleinkram“ gestohlen wird, setzt die Polizei ihn mit einem Euro an. Deswegen liegt bei 24,3 Prozent aller Straftaten, bei denen etwas erbeutet wurde, der Schaden unter 15 Euro.