Hamburg. Die Polizei durchsuchte auch Wohnhäuser in Pinneberg und Glinde. Den Verdächtigen werden mehrere Vorwürfe gemacht.

Die Fahndung nach den Randalierern und Plünderern des G-20-Gipfels kommt weiter voran: Nach einer erneuten Öffentlichkeitsfahndung haben insgesamt 30 Polizisten die Wohnungen von fünf Verdächtigen in Volksdorf, Winterhude, Pinneberg und Glinde in Schleswig-Holstein sowie in Dortmund durchsucht.

Bei den Betroffenen handelt es sich um vier Männer im Alter von 20 bis 27 Jahren sowie eine 29 Jahre alte Frau. Die Polizei wirft ihnen schweren Landfriedensbruch vor, weil sie sich in der Nacht von den 7. auf den 8. Juli 2017 an der Plünderung des Rewe-Supermarktes am Schulterblatt im Schanzenviertel beteiligt haben sollen.

Verdächtige sollen auch Beamte angegriffen haben

Mehrere der Verdächtigen sollen zudem auch „tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte“, unter anderem durch Würfe mit Steinen und Flaschen begangen haben. „Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher, das jetzt ausgewertet wird“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Den Angaben zufolge seien die Durchsuchungen auch ein Resultat der „weiterhin mit großem Nachdruck andauernden Ermittlungen und Auswertung der vorliegenden Bild- und Videoaufzeichnungen“.

G-20-Fahndung ist sehr umstritten

In der Vergangenheit hatte es wiederholt massive Kritik an der Öffentlichkeitsfahndung nach G-20-Verdächtigen geben - diese sei unverhältnismäßig und stigmatisierend, hieß es vor allem von linken Gruppierungen.

Auch die systematische Gesichtserkennung von Verdächtigen ist umstritten. Derzeit befindet sich die Polizei darüber in einem Rechtsstreit mit dem Hamburgischen Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar.