Hamburg. Ein 31-Jähriger fiel bei einer Rotlichtkontrolle der Hamburger Polizei durch erstaunliche Aggressivität auf.
Gerade in einer Stadt, zu deren größten Attraktionen die Reeperbahn gehört, sollte man vielleicht noch einmal erklären, dass eine Rotlichtüberwachung nichts mit Menschen zu tun hat, deren körperliche Zuneigung käuflich zu erwerben ist. Es geht vielmehr ganz prosaisch um das Verhalten von Verkehrsteilnehmern: Bleiben sie stehen, wenn die Ampel auf Rot springt oder nicht?
Eine Verkehrskontrolle in der Innenstadt am Dienstagmorgen ergab, dass 42 Menschen (41 motorisierte und einer auf dem Fahrrad) das mit dem roten und dem grünen Licht immer noch nicht ganz verstanden haben. Die Polizei ist aber immer gern bereit, das noch einmal zu erklären. Der auffälligste aller überprüften Fahrzeugführer hatte sich zwar nicht direkt etwas zuschulden kommen lassen – dafür weckt sein Verhalten mehr als nur geringfügige Zweifel an der allgemeinen Verkehrstauglichkeit des 31-Jährigen.
Mit dem Baseballschläger das eigene Armaturenbrett bearbeitet
An der Kreuzung Neuer Jungfernstieg/Kennedybrücke musste eine Frau anhalten: Die Ampel zeigte zwar erst Gelb, aber der Verkehr ließ es nicht anders zu. Der 31-Jährige, der hinter ihr mit einem VW-Bulli durch die Gegend fuhr, war über die Verzögerung seines Fortkommens so erbost, dass er mit einem Baseballschläger auf seinem eigenen Armaturenbrett herumtrümmerte...
Wie mühsam sich die Beamten bei der Kontrolle des Mannes das Lachen verkneifen mussten, ist leider nicht bekannt. Polizeisprecherin Evi Theodoridou verrät nur, dass der Baseballschläger sichergestellt wurde und ein "Bericht an die Führerscheinstelle" angefertigt wurde.
Das Gegenteil von Herrn Hyperaggressiv: der Kiffer
Das wäre sicher alles nicht passiert, hätte er sich mit dem 25-Jährigen zusammengetan, der bei der Kontrolle durch dezent benebeltes Verhalten auffiel. Ein Schnelltest reagierte positiv auf THC – dem illegalen Stoff, dem allgemein nachgesagt wird, dass er Aggressionen entgegenwirkt.
Dass der 25-Jährige darüber hinaus nicht im Besitz eines in Deutschland gültigen Führerscheins war, hätte eine Kollaboration mit Herrn Hyperaggressiv nur noch sinnvoller gemacht. Der 31-Jährige darf immerhin fahren, sollte das aber möglicherweise nur noch auf menschenleeren Straßen tun.