Hamburg. E-Mail mit Ankündigungen und kruden Anschuldigungen wird vom Staatsschutz untersucht. Sind Absender Rechtsextreme?
Eine schwerwiegende Drohung gegen den Flughafen Hamburg und die deutsche Schlagersängerin Helene Fischer hat die Redaktion des Hamburger Abendblattes per Mail erreicht. Darin wird von Vorbereitungen auf einen Anschlag berichtet. Der Absender behauptet, er wolle die Gesellschaft „in ihren tiefsten Wurzeln“ treffen und schrecke vor Mord nicht zurück. Die Bombe werde „noch heute“ explodieren.
Die Mail ist voller Rechtschreib- und Grammatikfehler und bezieht sich auf vorherige Mails, die nicht beachtet worden seien. Absender ist eine „NationalSozialistischeOffensive“. Die Drohungen gegen Helene Fischer werden mit kruden Anschuldigungen begründet, die sich auf ihr Geburtsland beziehen. Sie wird als „russische Einwanderin“ bezeichnet. In der Mail ist von Briefbomben die Rede, die an Personen des öffentlichen Lebens geschickt werden sollen.
NSU-Opfer-Anwältin in Fax bedroht
Die Abendblatt-Redaktion hat die Mail an die Polizei Hamburg zur Überprüfung weitergeleitet. Polizeisprecher Timo Zill sagte, sie werde dem Staatsschutz übergeben. In der Vergangenheit hätten sich solche Mails zumeist als nicht ernsthaft erwiesen. Derselbe Absender hat auch an Landgerichte im Norden Deutschlands ähnliche Mails verschickt.
Eine türkischstämmige Anwältin aus Frankfurt/Main hat unterdessen nach eigenen Angaben erneut ein Fax mit massiven Drohungen erhalten, das unterschrieben war mit „NSU 2.0“. Sie hatte im Prozess um Beate Zschäpe und die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) Opfer vertreten und in anderen Verfahren mutmaßliche islamistische Gefährder verteidigt.