Hamburg. Der Eisverkäufer rangierte auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft. Dabei erfasste er die Zweijährige. Sie starb am Unfallort.

Der Fahrer des Eiswagens, der am Donnerstagabend ein zwei Jahre altes Kind überrollt und getötet hat, stand offenbar unter dem Einfluss von Drogen. Das ist das Ergebnis eines Schnelltestes, das die Polizei am Freitagmorgen bekannt gab.

Der 27 Jahre alte Mann war am Donnerstag gegen 18 Uhr mit seinem Eiswagen auf das Gelände der Flüchtlingsunterkunft am Blomkamp in Osdorf gefahren und hatte dort Eis verkauft. Als er das Gelände wieder verlassen wollte, übersah er offenbar die Zweijährige, die neben dem Transporter stand. Das Kind wurde überrollt und starb noch an der Unfallstelle.

Polizei forderte Verstärkung an

Der Fahrer des Eiswagens wurde noch am Unfallort von der Polizei vorläufig festgenommen und mit auf ein Polizeirevier genommen. Nachdem der Drogenschnelltest positiv verlaufen war, wurde dem Mann eine Blutprobe entnommen. Die Auswertung soll nun Aufschluss darüber geben, welche Drogen und wie viel der Mann konsumiert hat.

Die Mutter des Kindes erlitt einen schweren Schock und wurde von Notfallsanitätern und einer Notfallseelsorgerin der Feuerwehr betreut. Nach Angaben der Polizei waren zahlreiche Bewohner der Unterkunft nach dem Unfall sehr aufgebracht, sodass die ersten Beamten am Unfallort sofort Verstärkung anforderten. Anschließend beruhigte sich die Situation.

Anwohner berichten, dass eine Schranke, die normalerweise den Zugang für Fremde zu dem Gelände beschränken soll, schon seit drei Wochen defekt sei. Seitdem sollen bereits häufiger Eiswagen ungehindert auf das Gelände der Unterkunft gerollt sein. Die Anlage befindet sich noch im Aufbau und soll nach der Fertigstellung Platz für 690 Bewohner bieten.