Hamburg. 140 Beamte waren bei Großkontrolle im Einsatz. Im S-Bahnhof bauten sie Schleusen auf. Drogendealer gehen Zivilfahndern ins Netz.

Die Polizei hat in der Nacht zu Sonntag 528 Menschen im S-Bahnhof Reeperbahn überprüft und dabei sieben Messer, eine Reizstoff-Sprühdose und eine geringe Menge Drogen sichergestellt. Ein Grund für die großangelegte Kontrolle mir rund 140 Einsatzkräften von Bundes- und Landespolizei war das Waffen- und Glasflaschenverbot in dem Vergnügungsviertel. Laut Gesetz ist beispielsweise das Mitführen und der Verkauf von Glasflaschen an der Reeperbahn sowie in einigen angrenzenden Seitenstraße freitags bis sonntags von je 22 Uhr bis 6 Uhr verboten.

So haben sich in dem S-Bahnhof Dutzende Beamte auch zwischen 23 Uhr und 3.15 Uhr postiert und Schleusen für die Kontrollen aufgebaut. 75 Menschen haben in diesem Zeitraum gegen des Glasflaschenverbot verstoßen, weil sie zum Beispiel aus Bierflaschen getrunken haben. Sind Glasflaschen hingegen noch original verschlossen und werden in einer verschließbaren Tasche, wie einem Rucksack mitgeführt, ist das legal.

Männer bieten Zivilfahndern Drogen an

Neben der S-Bahn-Haltestelle kontrollierten Polizisten auch gezielt 156 Menschen an und rund um die Reeperbahn. Dort gab es ebenfalls Verstöße gegen das Glasflaschenverbot, ferner stellten die Beamten bei 15 Kiezgängern Drogen sicher, fünfmal gab es sogar eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität setze die Polizei in der Nacht zu Sonntag gezielt Zivilfahnder ein. Den Beamten sind vier Männer ins Netz gegangen, die versucht hatten, den Polizisten Drogen zu verkaufen.

Ein 17-Jähriger aus Guinea-Bissau bot einem Beamten in Zivil fünf Beutel Marihuana an. Bei seiner Festnahme wehrte sich Mann und verletzte dabei einen Polizisten. Auch ein 17-Jähriger aus Gambia verletzte bei seiner Festnahme einen Beamten. Er hatte zuvor versucht, Kokain an einen Polizisten verkaufen. Auch ein 21-Jähriger aus Guinea-Bissau bot einem Polizisten zwei Kugeln mit Kokain für 100 Euro an. Auch bei ihm klicken die Handschellen, genauso wie bei einem 23-jährigen Landsmann, der ebenfalls Kokain an einen Zivilbeamten verkaufen wollte.

Polizisten beobachten Taschendiebstähle

Polizisten die ebenfalls ohne Uniform auf der Reeperbahn unterwegs waren, wurden zudem Zeugen von zwei Taschendiebstählen. In einem Fall nahmen die Beamten einen 21-Jähriger aus dem Irak fest. Bei der anderen Tat stellten die Zivilkräfte einen 25 Jahren alten Marokkaner und einen 23-Jährigen, dessen Staatsangehörigkeit noch ungeklärt ist. Ein dritter Täter konnte zwar flüchten, ist der Polizei aber namentlich bekannt. Es handelt sich um einen 22-Jährigen aus Marroko.