Hamburg. Donnerstagabend, Tatort Straßburger Platz in Dulsberg: Drogenfahnder stürmten zwei Cafés und ein Wettbüro. Sechs Festnahmen.

Als der schlichte weiße Lkw am Straßburger Platz in Dulsberg vorfährt, ahnt sicher niemand vor Ort, was kurz darauf passieren würde: Der Fahrer steigt aus und öffnet den Laderaum – dann geht alles ganz schnell. Ein Trupp Bereitschaftspolizisten springt aus dem Lastwagen und stürmt zwei Lokale und ein Wettbüro. Am Ende nehmen die Beamten sechs Personen vorläufig fest.

Bei der groß angelegten Drogenrazzia am Donnerstagabend hat die Polizei das Wettlokal und die daneben liegenden Cafés am Straßburger Platz durchsucht. Währenddessen wurden Ein- und Ausgänge gesichert. "Es wurden 21 Personen überprüft", sagte Polizeisprecherin Heike Uhde am Freitagmorgen.

Cafés und Wettbüro Anlaufstelle für Dealer und Konsumenten

Nach Angaben der Polizei hatten mehrere Bürger am Polizeikommissariat 37 in Wandsbek auf einen offenen Handel und Konsum von Betäubungsmitteln im Bereich des Straßburger Platzes hingewiesen. "Durch umfangreiche Ermittlungen konnten zwei Cafés und ein Wettbüro am Straßburger Platz als Treffpunkt und Anlaufstelle für Dealer und Konsumenten ermittelt werden", so Polizeisprecherin Uhde.

In einem der überprüften Cafés wurden zwei 28 und 45 Jahre alte Türken angetroffen. Da der Verdacht des illegalen Aufenthalts bestand, wurden die beiden Männer vorläufig festgenommen. Bei dem 45-Jährigen entdeckten die Beamten 2400 Euro Bargeld. Er kam zunächst in Untersuchungshaft und soll der Ausländerbehörde überstellt werden. Der 28-Jährige wurde mit einer Meldeauflage für die Ausländerbehörde entlassen. Zudem fanden die Drogenfahnder in einer Sweatjacke in dem Café zehn Tränen Kokain, die sichergestellt wurden. Die Jacke konnte bislang jedoch keiner Person eindeutig zugeordnet werden.

Strafverfahren wegen des Handelns mit Betäubungsmitteln

In dem anderen Café nahmen die Beamten einen 43-jährigen Türken und eine 36-jährige Türkin vorläufig fest. Bei dem Mann wurden sechs Tränen Kokain gefunden. "Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen des Handelns mit Betäubungsmitteln eingeleitet", sagte Polizeisprecherin Uhde. Die Polizei durchsuchte auch das Zimmer des Mannes – dort konnten aber keine weiteren Beweismittel sichergestellt werden.

Bei der 36-Jährigen entdeckten die Beamten zwei Tränen Kokain und ein Griptütchen Marihuana. Die Polizei hat den Verdacht, dass sie das Kokain bei dem 43-Jährigen gekauft hat – deshalb wurde gegen diesen ebenfalls ein Strafverfahren eingeleitet.

Festnahmen wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts

Fündig wurde die Polizei auch in dem Wettbüro. Dort trafen die Beamten auf zwei Ghanaer (53 und 33), die sich nicht ausweisen konnten und keine Angaben zu ihrer Person machten. Wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts wurden sie vorläufig festgenommen und zum Zwecke der Überstellung an die Ausländerbehörde der Untersuchungshaftanstalt zugeführt.

"Die Polizei Hamburg wird auch in Zukunft konsequent die Maßnahmen zur Bekämpfung der öffentlich wahrnehmbaren Betäubungsmittelkriminalität durchsetzen", sagte Polizeipressesprecher Ulf Wundrack. "Hierzu werden wir auch Razzien in Cafés und Lokalitäten in den Stadtteilen durchführen, wenn dort offensichtlich mit Drogen gehandelt wird".